
Das teilte eine Sprecherin der obersten deutschen Anklagebehörde mit. Sie begründete den Schritt damit, dass man von einer religiösen Motivation der Tat ausgehe. Ein 25-Jähriger Afghane hatte am vergangenen Freitag mehrere Menschen bei einer Veranstaltung der islamkritischen Bewegung Pax Europa in der Mannheimer Innenstadt attackiert. Ein Polizist wurde dabei mit Messerstichen lebensgefährlich verletzt und erlag später seinen Verletzungen im Krankenhaus. Der Angreifer wurde von der Polizei angeschossen und ist weiterhin nicht vernehmungsfähig.
Polizei und Staatsanwaltschaft bitten um Hinweise von Zeugen der Tat. Bild- und Videoaufnahmen könnten auf einem eigens eingerichteten Portal im Internet hochgeladen werden. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen war der Mann afghanischer Abstammung zuvor weder als Straftäter noch als Extremist aufgefallen.
8.000 Menschen bei Mahnwache
Der baden-württembergische Innenminister Strobl ordnete eine Schweigeminute und Trauerflor in Gedenken an den 29-jährigen getöteten Polizisten an.
Am Montagabend fand in der Nähe des Tatorts eine Kundgebung statt, bei der Blumen niedergelegt wurden. Nach Angaben der Polizei beteiligten sich rund 8.000 Menschen. "Der Tod dieses jungen Menschen erfüllt uns mit Trauer, wühlt uns auf und raubt uns die Worte", sagte der Dekan der Katholischen Kirche in Mannheim, Karl Jung, am Montag bei dem Gedenken auf dem Mannheimer Marktplatz.
Diese Nachricht wurde am 04.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.