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"Stern"-Skandal
Bundesarchiv soll gefälschte Hitler-Tagebücher dauerhaft verwahren

40 Jahre nach dem Medienskandal um die im "Stern" veröffentlichten gefälschten Hitler-Tagebücher wird der Bertelsmann-Verlag diese an das Bundesarchiv übergeben. Das teilten das Unternehmen und das Bundesarchiv mit.

    Vergilbte dünne Bücher
    Die gefälschten Hitler-Tagebücher, auf die der "Stern" 1983 hereingefallen ist. (picture alliance / dpa / Markus Scholz)
    Die 60 Originalhefte sollen dort aufgrund ihres zeitgeschichtlichen Wertes dauerhaft verwahrt und für wissenschaftliche Analysen zur Verfügung gestellt werden. Bundesarchiv-Präsident Michael Hollmann sagte, die gefälschten Tagebücher zeigten einen "dreisten Versuch, den brutalen Verbrechen des Nationalsozialismus einen menschlichen Anstrich zu geben, der in den 1980er-Jahren in der Gesellschaft auf Resonanz traf".
    Die Veröffentlichung der angeblichen Hitler-Tagebücher gilt als eine der größten Skandale der deutschen Mediengeschichte. Der "Stern" stellte die Details der vermeintlichen historischen Sensation am 25. April 1983 auf einer Pressekonferenz vor. Nur wenige Tage später entlarvten Expertinnen und Experten die Hefte als Fälschungen aus der Nachkriegszeit. Die Glaubwürdigkeit des "Stern" litt schwer, führende Mitarbeiter mussten gehen.
    Diese Nachricht wurde am 24.04.2023 im Programm Deutschlandfunk Kultur gesendet.