Freitag, 03. Mai 2024

Übergabe
Bundesarchiv will gefälschte "Hitler-Tagebücher" digital zur Verfügung stellen

Die vor 40 Jahren von der Illustrierten "Stern" veröffentlichten gefälschten Hitler-Tagebücher gehören nun zum Bundesarchiv.

15.12.2023
    Vergilbte dünne Bücher
    Die gefälschten Hitler-Tagebücher, auf die der "Stern" 1983 hereingefallen ist. (picture alliance / dpa / Markus Scholz)
    Der Bertelsmann-Konzern habe 52 Kladden übergeben, teilte das Bundesarchiv mit. Sie werden am Standort Koblenz untergebracht, sollen nach einer archivarischen Bestandsaufnahme digitalisiert und dann in digitaler Form zur Verfügung gestellt werden.
    Die "Tagebücher" hatten damals für einen der größten Medienskandale in Deutschland gesorgt. Bundesarchiv-Präsident Hollmann sagte, die Fälschungen hätten das gefährliche Potenzial besessen, die brutalen Verbrechen des Nationalsozialismus zu verharmlosen. Es sei gut, dass die Zeugnisse dieses schwierigen Kapitels nun im Bundesarchiv gesichert seien und im Kontext der authentischen Quellen als Fälschungen kenntlich gemacht werden könnten.
    Neben den 52 Kladden im Bundesarchiv sind weitere Zeugnisse in Museen untergebracht. Der "Stern" hatte die Fälschungen des Malers Konrad Kujau im Jahr 1983 für eine Summe in Millionenhöhe gekauft und in der Annahme veröffentlicht, dass sie echt sind.