Für die Hochschulausbildung deuteten die OECD-Daten auf eine "recht gute Ausstattung" hin. Allerdings müsse dabei beachtet werden, dass Forschungsausgaben bei der Berechnung mitgezählt worden seien. Da diese in Deutschland überdurchschnittlich hoch seien, würden die Pro-Kopf-Aufwendungen leicht verzerrt. Ohne die Forschungsmittel lägen deutsche Hochschulen leicht unter dem Durchschnitt, gemessen an der Relation Studierende zu Lehrkräften jedoch deutlich darüber.
Die Bundesbank kommt zu dem Schluss, dass eine "bloße Ausweitung der Bildungsausgaben nicht notwendigerweise eine Verbesserung der Schülerleistungen erwarten lässt". Sie empfiehlt vielmehr eine Förderung des Wettbewerbs unter Schulen und Hochschulen. Internationale Vergleiche legten den Schluss nahe, dass dies positiv wirke.
Kommentar zum Bildungsbericht der Bundesbank
von Patrick Honecker
Die Einschätzung der Bundesbank zu den überdurchschnittlichen Bildungsausgaben Deutschlands steht im krassen Gegensatz zu anderen Publikationen. "Deutschland widmet einen eher geringen Teil seines nationalen Wohlstands dem Aufgabenfeld Bildung." Ein Zitat von Bildungsforscher Klaus Klemm in einem frisch gedruckten Fachbuch. Hinter der aktuellen Veröffentlichung steckt nichts Geringeres als das Berliner Max-Planck-Institut für Bildungsforschung. Die Institution, welche sich in Deutschland um Vergleichsstudien wie PISA gekümmert hat. Die Einschätzung Klemms bestätigt auch die OECD. Die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hat vor einigen Wochen ihre internationale Bildungs-Vergleichsstudie präsentiert, welche seitdem nicht nur von Bildungsforschern wie Klemm genutzt wurde, sondern auch für den Bildungsbericht der Kultusministerkonferenz als Quelle diente. Diese Studie errechnet, dass die OECD-Länder 5,9 Prozent ihres Brutto-Inlandsprodukts für Bildungseinrichtungen ausgeben. Deutschland liegt mit 5,3 Prozent unter dem Durchschnitt, unser Land gibt weniger für Bildung aus als Frankreich, Schweden oder Finnland. Auch der öffentliche Anteil ist nicht so hoch wie in den skandinavischen PISA-Vorzeigeländern. 4,3 Prozent in Deutschland gegen 5,5 Prozent in Finnland und sogar 6,3 Prozent in Schweden. Problematisch ist, dass Deutschland einen großen Teil seiner Ausgaben ins Personal investiert, also z.B. in die Gehälter von Lehrern. Ein anderer kritischer Punkt: Bei uns werden ältere Bildungsteilnehmer stärker alimentiert als die Jüngeren. Man kann auch sagen: Unsere Studierenden dürfen von einer kostenfreien Ausbildung profitieren, Studiengebühren gibt es bislang nur im Kindergarten. Viele Experten fordern hier eine Umfinanzierung. Chancen-Ungleichheit sollte man frühstmöglich ausgleichen.
Die Bundesbank kommt zu dem Schluss, dass eine "bloße Ausweitung der Bildungsausgaben nicht notwendigerweise eine Verbesserung der Schülerleistungen erwarten lässt". Sie empfiehlt vielmehr eine Förderung des Wettbewerbs unter Schulen und Hochschulen. Internationale Vergleiche legten den Schluss nahe, dass dies positiv wirke.
Kommentar zum Bildungsbericht der Bundesbank
von Patrick Honecker
Die Einschätzung der Bundesbank zu den überdurchschnittlichen Bildungsausgaben Deutschlands steht im krassen Gegensatz zu anderen Publikationen. "Deutschland widmet einen eher geringen Teil seines nationalen Wohlstands dem Aufgabenfeld Bildung." Ein Zitat von Bildungsforscher Klaus Klemm in einem frisch gedruckten Fachbuch. Hinter der aktuellen Veröffentlichung steckt nichts Geringeres als das Berliner Max-Planck-Institut für Bildungsforschung. Die Institution, welche sich in Deutschland um Vergleichsstudien wie PISA gekümmert hat. Die Einschätzung Klemms bestätigt auch die OECD. Die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hat vor einigen Wochen ihre internationale Bildungs-Vergleichsstudie präsentiert, welche seitdem nicht nur von Bildungsforschern wie Klemm genutzt wurde, sondern auch für den Bildungsbericht der Kultusministerkonferenz als Quelle diente. Diese Studie errechnet, dass die OECD-Länder 5,9 Prozent ihres Brutto-Inlandsprodukts für Bildungseinrichtungen ausgeben. Deutschland liegt mit 5,3 Prozent unter dem Durchschnitt, unser Land gibt weniger für Bildung aus als Frankreich, Schweden oder Finnland. Auch der öffentliche Anteil ist nicht so hoch wie in den skandinavischen PISA-Vorzeigeländern. 4,3 Prozent in Deutschland gegen 5,5 Prozent in Finnland und sogar 6,3 Prozent in Schweden. Problematisch ist, dass Deutschland einen großen Teil seiner Ausgaben ins Personal investiert, also z.B. in die Gehälter von Lehrern. Ein anderer kritischer Punkt: Bei uns werden ältere Bildungsteilnehmer stärker alimentiert als die Jüngeren. Man kann auch sagen: Unsere Studierenden dürfen von einer kostenfreien Ausbildung profitieren, Studiengebühren gibt es bislang nur im Kindergarten. Viele Experten fordern hier eine Umfinanzierung. Chancen-Ungleichheit sollte man frühstmöglich ausgleichen.