Nach Vergewaltigungsprozess von Avignon
Bundesfrauenministerin Paus (Grüne) ruft Betroffene auf, sich juristisch zu wehren

Als Konsequenz aus dem Vergewaltigungsprozess von Avignon hat Bundesfrauenministerin Paus Betroffene aufgerufen, sich juristisch zu wehren.

    Lisa Paus steht am Mikrofon und spricht. Im Hintergrund ist ein Plakat mit der Kontur eines Frauenkörpers zu sehen, daneben steht "Frei leben - ohne Gewalt"
    Lisa Paus (Bündnis90/Die Grünen), Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, spricht auf einer Kundgebung zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen vor dem Brandenburger Tor. (picture alliance / Jörg Carstensen / Joerg Carstensen)
    Die allerwenigsten Fälle von Gewalt würden von Frauen angezeigt, sagte die Grünen-Politikerin im Deutschlandfunk. Täter würden ihre Opfer bewusst kleinhalten sowie massiv und psychisch bedrohen. Für die Gesellschaft sollte es zentraler Auftrag sein, dass "die Scham die Seite" wechsle.
    In Avignon war der Hauptangeklagte gestern zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte seine frühere Ehefrau Gisèle Pelicot fast zehn Jahre lang immer wieder betäubt und im Internet zur Vergewaltigung angeboten. Auch die 50 Mitangeklagten wurden schuldig gesprochen, das Gericht verhängte aber zum Teil mildere Strafen als von der Staatsanwaltschaft gefordert. Die Vorständin des Deutschen Frauenrates, Haller, kritisierte dies im Deutschlandfunk. Die Dimension der Taten sei größer. Man sehe, in welcher Gesellschaft man lebe, wenn Männer dächten, ein Ehemann könne für seine Frau in sexuelle Handlungen einwilligen.
    Diese Nachricht wurde am 20.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.