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Medizin
Bundesgericht erklärt Corona-Impfstoffpatent von Curevac für nichtig

Das Unternehmen Curevac muss im Patentstreit mit seinem Rivalen Biontech einen Rückschlag hinnehmen. Das Bundes-Patentgericht in München erklärte ein grundlegendes Corona-Impfstoffpatent der Firma in Deutschland für nichtig. Curevac kündigte an, gegen die Entscheidung Berufung vor dem Bundesgerichtshof einzulegen.

    Das Foto zeigt eine Spritze vor dem Logo des Unternehmens Curevac.
    Curevac verlor im Patentstreit gegen Biontech. (Archivbild des Curevac-Logos) (picture alliance / SvenSimon )
    Das Münchner Verfahren ist ein entscheidender Teil der Auseinandersetzungen zwischen den beiden Unternehmen. Ursprünglich hatte Curevac Biontech und dessen US-Partner Pfizer auf Schadenersatz verklagt, wegen angeblicher Verletzung seiner Patente. Biontech wehrte sich, indem es seinerseits auf Aberkennung des Curevac-Patents klagte.

    Biontech: Forschungsarbeit ist "originär"

    Curevac scheiterte daran, selbst rechtzeitig einen Corona-Impfstoff auf den Markt zu bringen. Das Unternehmen nimmt jedoch für sich in Anspruch, Grundlagentechnologien entwickelt zu haben, die maßgeblich zur Entwicklung wirksamer Covid-19-Impfstoffe beigetragen hätten: Es habe "als Pionier das Potenzial der mRNA zur Behandlung von Krankheiten und zur Herstellung von Impfstoffen entdeckt".
    Biontech begrüßte die Entscheidung des Bundespatentgerichts. Es mache deutlich, "dass unsere Forschungsarbeit originär ist". Biontech hat 2020 den weltweit ersten zugelassenen Covid-19-Impfstoff, Comirnaty, entwickelt. Das ermöglichte die Impfung von mehr als einer Milliarde Menschen weltweit.

    Eingebrochener Absatz bei Covid-Impfstoffen

    Inzwischen ist der Markt für Covid-19-Impfstoffe eingebrochen. Auch Biontech hat mit dem schrumpfenden Absatz zu kämpfen. US-Partner Pfizer musste Milliarden auf seine Lagerbestände abschreiben und war im vergangenen Quartal in die roten Zahlen gerutscht. Der US-Hersteller Moderna, der ebenfalls mit einem Corona-Impfstoff am Start war, hatte für das dritte Quartal einen Milliardenverlust gemeldet.
    Diese Nachricht wurde am 20.12.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.