Abschiebungen
Bundesinnenministerium bestätigt Gespräche mit Taliban

Vertreter des Bundesinnenministeriums haben in Afghanistan über regelmäßige Abschiebungen von Straftätern verhandelt. Eine Sprecherin bestätigte Berichte, dass Mitarbeiter zu "technischen Gesprächen" in Kabul gewesen seien. Kontakte zu dem islamistischen Regime sind indes umstritten.

    Menschen besteigen auf dem Vorfeld eines Flughafens ein Flugzeug unter der Aufsicht von Bundespolizisten. Vor der Maschine steht ein Einsatzfahrzeug.
    Die Bundespolizei bereitet einen Abschiebeflug vor (Hier auf einem Archivbild am Flughafen Leipzig/Halle). (Jan Woitas / dpa / Jan Woitas)
    Erst im September hatte das Bundesinnenministerium Gespräche mit den Taliban angekündigt. Nach ARD-Informationen war ein hochrangiger Vertreter des Bundesinnenministeriums bereits am vergangenen Mittwoch in Kabul, um unter anderem über die Rückführung von Straftätern aus Deutschland zu sprechen. Die Taliban selbst sprachen demnach von einer weiteren Kooperationsvereinbarung mit der deutschen Regierung. Der "Spiegel" berichtete von Gesprächen zweier Beamter aus dem Ministerium am Wochenende in Kabul. 
    Die Kontakte zu den Taliban sind umstritten. Denn offiziell unterhält die Bundesregierung keine diplomatischen Beziehungen zu den Islamisten, die seit August 2021 wieder in Afghanistan an der Macht sind. Wegen ihrer Missachtung von Menschen- und vor allem Frauenrechten sind sie international isoliert.
    Seit der Machtübernahme der Taliban in Kabul im August 2021 ist es mithilfe von Katar bislang erst zwei Mal zu Abschiebungen von Afghanen aus Deutschland gekommen.
    Diese Nachricht wurde am 05.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.