Archiv

DOSB
Bundesinnenministerium: Wegen Haushaltskrise derzeit keine finanziellen Zusagen für mögliche Olympiabewerbung

Das Bundesinnenministerium kann dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) nach eigenen Angaben derzeit nicht die vom Dachverband geforderte finanzielle Zusicherung zur Unterstützung einer möglichen Olympiabewerbung geben. Das auch für den Sport zuständige Ministerium verwies auf Anfrage der Nachrichtenagentur sid auf die derzeitige Haushaltskrise.

    Das Logo des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) ist am 16.03.2015 in Frankfurt/Main (Hessen) vor dem Beginn einer Pressekonferenz zu sehen. (Aufnahme mit Zoomeffekt)
    Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) verlangt von der Bundesregierung finanzielle Garantien (Archivbild). (picture alliance / dpa / Christoph Schmidt)
    Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 15. November 2023 seien zunächst die sich daraus ergebenden Fragen für die kommenden Bundeshaushalte mit der gebotenen Gründlichkeit zu klären, erklärte das Ministerium.

    Dachverband verlangt finanzielle Garantien

    Der DOSB finanziert seine Olympia-Bemühungen, die in einer offiziellen Bewerbung für Spiele ab 2036 münden könnten, derzeit noch aus Eigenmitteln. Bei der DOSB-Mitgliederversammlung am vergangenen Samstag in Frankfurt/Main verlangte DOSB-Präsident Weikert vom Bund "Wertschätzung" in Form finanzieller Garantien.
    Bezüglich der veränderten Haltung des Deutschen Olympischen Sportbunds in der Russland-Frage teilte ein Ministeriums-Sprecher mit, eine Abstimmung zwischen dem Ministerium und dem DOSB sei hierzu nicht erfolgt. Ressortchefin Faeser sagte vor Bekanntwerden der veränderten DOSB-Positionierung: "Es muss immer gewährleistet sein, dass die ukrainischen Athletinnen und Athleten den vollen Schutz haben. Man sollte zwar "nicht die diejenigen Sportlerinnen und Sportler benachteiligen aus Russland und Belarus, die nichts dafür können. Aber sie erwarte von ihnen zumindest ein "Bekenntnis gegen den Krieg", betonte die SPD-Politikerin. Die Bundesregierung habe eine klare Haltung, von der sie nicht abweiche.

    DOSB hat Kurs in Russland-Frage angepasst

    Am Rande der DOSB-Mitgliederversammlung wurde bekannt, dass der Verband bereits am 4. November 2023 bei einer Präsidiumssitzung seinen Kurs "angepasst" hat, wie Weikert es nannte. Der DOSB befürwortet nun, wie das Internationale Olympische Komitee (IOC) und viele weitere Nationale Olympische Komitees sowie Fachverbände, einen Start von Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus unter neutralem Status.