
In der Vergangenheit seien immer wieder Fälle bekannt geworden, bei denen unerwünschte Wirkungen wie Schleimhautreizungen, Übelkeit, Erbrechen und Bluthochdruck beobachtet worden seien. Vor allem Kinder reagierten empfindlich auf scharfe Chili-Produkte.
Das BfR warnt insbesondere vor Scharf-Ess-Wettbewerben oder Mutproben, bei denen sehr scharfe Lebensmittel oder große Mengen an extrem scharfer Chili-Sauce und Chili-Extrakten gegessen würden. Es seien schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen möglich, die unter Umständen lebensbedrohlich sein könnten.
Das Institut ging explizit auf die in sozialen Medien kursierende "Hot Chip Challenge" ein. Die Herausforderung besteht darin, besonders scharfe Maistortilla-Chips zu essen. Diese sind mit der angeblich schärfsten Chilisorte der Welt gewürzt, sie heißt Carolina Reaper. Im Internet gibt es zahlreiche Videos von Menschen, die an der Mutprobe teilnehmen. Darunter sind viele Kinder und Jugendliche.
Im August gab es im nordrhein-westfälischen Euskirchen einen medizinischen Großeinsatz, weil mehrere Fünftklässler von den scharfen Chips gegessen hatten. Die Kinder mussten wegen Magenschmerzen sowie Haut- und Atemwegsreizungen versorgt werden. In den USA soll ein 14-Jähriger nach einer dieser Mutproben sogar gestorben sein.
Der scharf brennende Geschmack wird dem Institut zufolge durch Inhaltsstoffe der Chili aus der Gruppe sogenannter Capsaicinoide verursacht. Die Stoffe würden von zahlreichen Paprika-Arten - zu denen auch die Chili gehört - gebildet, um Fressfeinde davon abzuhalten, die Früchte zu essen.