Besuch in Jerusalem
Bundeskanzler Merz: Vorgehen der israelischen Armee in Gaza hat Deutschland in ein Dilemma geführt

Bundeskanzler Merz hat sich bei seinem Besuch in Israel zur deutsch-israelischen Freundschaft bekannt und zugleich Kritik am Vorgehen im Gaza-Krieg geäußert.

    Bundeskanzler Friedrich Merz (l, CDU) sitzt neben Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel, vor dem Gespräch im Regierungssitz. Beim Antrittsbesuch von Merz in Israel soll es um die Stabilisierung des Waffenstillstands in Gaza und den weiteren Friedensprozess und die Deutsch-Israelischen Beziehungen gehen.
    Bundeskanzler Friedrich Merz im Gespräch mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (picture alliance / dpa / Michael Kappeler)
    Merz sagte nach einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu in Jerusalem, Deutschland stehe fest an der Seite Israels. Das Vorgehen der Armee im Gazastreifen habe die Bundesregierung aber vor ein Dilemma gestellt. Israel müsse sich als demokratischer Rechtsstaat auch im Krieg am Völkerrecht messen lassen. Merz betonte, er hoffe, dass am Ende des Friedensprozesses in der Region eine Zweistaatenlösung stehe. Netanjahu erklärte, Israel werde keinen neuen Staat dulden, der die Zerstörung Israels zum Zweck habe. Es gebe aber eine Chance auf einen echten Frieden in der Region. Eine Voraussetzung dafür sei, dass die Terrororganisation Hamas vollständig zerschlagen werde, forderte Netanjahu.
    Merz hatte zuvor die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem besucht und dort an das - so wörtlich - "furchtbare Verbrechen der Shoa" und die historische Verantwortung Deutschands erinnert.
    Diese Nachricht wurde am 07.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.