Bundesinnenministerin Faeser, die wie Scholz der SPD angehört, sagte, zielführender seien Migrationsabkommen mit einzelnen Herkunftsstaaten von Asylbewerbern.
In der Debatte geht es vor allem um Standorte in Nordafrika. Bislang hat jedoch kein Land die Bereitschaft erkennen lassen, auf seinem Staatsgebiet Zentren zur Durchführung von Asylverfahren für die Europäische Union zu errichten. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wüst von der CDU hatte gefordert, Flüchtlinge sollten nach einem Aufgreifen in Europa in Partnerländer entlang der Fluchtrouten gebracht werden. Ähnlich äußerten sich weitere Vertreter von CDU und der in Scholz' Kabinett vertretenen FDP.
Großbritannien plante Asylzentrum in Ruanda
Die britische Regierung wollte ein derartiges Asylzentrum im ostafrikanischen Ruanda errichten. Allerdings ist ein Berufungsverfahren anhängig, nachdem der High Court in London das Vorhaben mit Verweis auf die Europäische Menschenrechtskonvention für rechtswidrig erklärt hatte. Die konservative Regierung will erreichen, dass Migranten auch bei positiver Asylentscheidung in Ruanda bleiben und nicht nach Großbritannien zurückkehren sollten.
Diese Nachricht wurde am 31.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.