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Interview der Woche
Bundeslandjugend-Vorsitzende Schmidt fordert mehr Zeit für die Neuausrichtung von Subventionen in der Landwirtschaft

Die Co-Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend, Schmidt, hat im Zusammenhang mit den Sparplänen der Bundesregierung für die Landwirtschaft mehr Zeit gefordert. Für eine Neuausrichtung von Subventionen und Abgaben in der Landwirtschaft sei es noch zu früh, betonte sie im Interview der Woche des Deutschlandfunks.

    Theresa Schmidt sagte etwas an einem Rednerpult. Dahinter eine Stellwand mit dem Logo der Landjugend.
    Theresa Schmidt, Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) (picture alliance / dpa / Sina Schuldt)
    So stünden etwa noch keine Alternativen zu den Dieseltraktoren bereit, um auf die geplante Streichung der Steuervergünstigungen beim Agrardiesel zu reagieren. Es brauche einen Zeithorizont, um Dinge zu gestalten und Alternativen zu fördern. Eine Pestizid- oder Düngeabgabe sei in Zukunft genauso denkbar wie eine Umstellung der EU-Agrarsubventionen mit einem Fokus auf Umweltleistungen. Allerdings seien die deutschen Landwirtinnen und Landwirte noch nicht an dem Punkt, wo man diese Änderungen einführen könne.

    "Gewinne nicht langfristig gesichert"

    Schmidt wies darauf hin, dass die im Durchschnitt sehr hohen Gewinnzuwächse der letzten zwei Wirtschaftsjahre regional sehr unterschiedlich ausgefallen seien. Es werde zudem nicht ausreichend anerkannt, dass solche Gewinne nicht langfristig gesichert seien.

    Verständnis für Traktor-Blockaden

    Für die Autobahnblockaden mit Traktoren als Form des Protests äußerte Schmidt Verständnis. Zugleich distanzierte sich die Landjugend-Vorsitzende von der AfD. In ihrer Organisation stehe die Demokratie im Fokus. Es gehe jetzt um die Zukunft der Landwirtschaft und nicht darum, irgendwelchen Gruppierungen Einkehr zu gewähren.
    Der Bund der Deutschen Landjugend ist die selbständige Jugendorganisation des Deutschen Bauernverbandes, des Deutschen Weinbauverbandes und des Deutschen LandFrauenverbandes.
    Diese Nachricht wurde am 30.12.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.