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Bundesliga
DFL will 50+1-Regel überprüfen

Der Präsident von Hannover 96, Martin Kind, möchte gerne auch Mehrheitseigner werden - lässt jedoch seinen Antrag auf eine dafür nötige Ausnahmeregelung von der 50+1-Regel vorerst ruhen. Die Deutsche Fußball-Liga hat daraufhin angekündigt, ebendiese Regel zu überprüfen.

Von Tabea Kunze | 05.02.2018
    Fanprotest für den Erhalt der 50+1-Regel in der Bundesliga beim Spiel Mainz 05 gegen VfB Stuttgart am 20.01.2018.
    Viele Fans wünschen sich, dass die 50+1-Regel bleibt. (imago sportfotodienst)
    Überraschung, Unruhe, viele Fragezeichen - das alles herrscht nun rund um Hannover 96: "An unserer Überzeugung, dass Martin Kind den Verein 20 Jahre ununterbrochen und erheblich gefördert hat, hat sich nichts geändert." Das stellt der Bundesligist in einer Pressemitteilung klar. Doch nach monatelangem offensiven Optimismus wollte sich Kind nun anscheinend doch nicht darauf verlassen, dass die DFL seinem Antrag auf eine Ausnahme von der 50+1-Regel unter den aktuellen Voraussetzungen zustimmt.
    "Signal" von der DFL?
    Nun setzen die Niedersachsen mit ihrem mächtigen Klubchef darauf, dass die Liga ihre Vorgaben überarbeitet: "Hannover 96 wird sich in den nunmehr beginnenden Prozess intensiv, loyal und konstruktiv einbringen", ist im Statement des Vereins zu lesen. "Uns kam es immer auf eine zeitgemäße Entwicklung an. Deshalb haben wir der DFL in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder unsere Gesprächs- und Kompromissbereitschaft signalisiert. Wir freuen uns, dass sich der Profifußball jetzt für diesen Weg geöffnet hat."
    Hannover beschreibt ein "Signal", das es von der Deutschen Fußball-Liga empfangen habe. Die DFL spricht in ihrer Stellungnahme konkret davon, sich nun in einer "ergebnisoffenen Grundsatzdebatte" die Begrenzung des Einflusses von Investoren in der Bundesliga genauer ansehen zu wollen: "Aus Sicht des DFL-Präsidiums erscheint es zweckmäßig, in den kommenden Monaten die Formulierung und Umsetzung der 50+1-Regel zu überprüfen und dabei zu erörtern, wie wichtige Prinzipien der gelebten Fußball-Kultur in Deutschland zukunftssicher verankert werden können und ob gleichzeitig neue Entwicklungsmöglichkeiten zu eröffnen sind."
    In ihrer Mitteilung betonte die DFL zwar, dass es für die Zukunft keine Zusagen an Martin Kind gäbe. Doch dessen Rückzug lässt sehr wohl einen Deal vermuten. Auch wenn Fragezeichen bleiben.