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Bundesligagespräch
Verzicht auf "Feuerwehrmänner"

Sechs Spieltage vor dem Ende der Bundesliga-Saison verspricht vor allem der Abstiegskampf große Spannung. Alle Mannschaften ab Platz 11 seien noch bedroht, sagte der ehemalige Erstliga-Trainer Peter Neururer im DLF.

Peter Neururer im Gespräch mit Matthias Friebe |
    Fußballtrainer Peter Neururer
    Fußballtrainer Peter Neururer (dpa / picture alliance / Armin Weigel)
    "Sollte der 1. FC Köln am Sonntag bei 1899 Hoffenheim gewinnen, hätten sich die Kölner genauso wie der Hamburger SV aus dem Abstiegskampf verabschiedet", sagte der früherer Bundesliga-Trainer Peter Neururer im DLF in seiner Analyse zum 28. Spieltag der Fußball-Bundesliga. "Aber alle anderen Mannschaften ab Platz 11 spielen fast bis zum letzten Spieltag um den reinen Erhalt der Klasse."
    Hannover 96 sei allerdings schon abgestiegen, auch wenn der Klassenerhalt rechnerisch noch möglich sei, ergänzte Neururer, der als Experte im Auf- und Abstiegskampf gilt. "Irgendwann hilft auch keine Mathematik mehr, weil der Glaube nicht mehr da ist."
    Die bedrohten Vereine sollten in den letzten sechs Spielen die Ruhe bewahren und auf "Feuerwehrmänner" verzichten. "Was sollte man als neuer Trainer da noch bewegen?", fragte sich Neururer.
    Ingolstadt niemals Abstiegskandidat
    Aufsteiger FC Ingolstadt könne sich nach dem 3:0-Sieg gegen Schalke 04 bereits auf die neue Erstligasaison vorbereiten, ergänzte Neururer. Er habe Ingolstadt niemals zu den Abstiegskandidaten gezählt, "weil es eine sehr homogene und gut geführte Mannschaft ist." Das Team sei noch entwicklungsfähig, aber auf dem besten Weg sich zu etablieren.
    Zu den Forderungen von sechs Bundesliga-Traditionsvereinen nach mehr TV-Geldern sagte Neururer, die Clubs müssten lernen, "dass man nicht von der Tradition leben könne, sondern dass man mit der Tradition leben sollte."
    Das vollständige Gespräch können Sie als Audio-on-Demand nachhören.