
Es sei wichtig, ein Zeichen gegen zunehmende Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Rassisismus zu setzen, sagte Zentralrats-Präsident Schuster der Deutschen Presse-Agentur. Dass Steinmeier überhaupt als Redner zu der Gedenkveranstaltung eingeladen sei, sei ein Zeichen der Versöhnung. Gleichzeitig signalisiere die deutsche Seite, dass die Schuld am damaligen Geschehen anerkannt werde.
Gedenken an Beginn des Aufstands vor 80 Jahren
Steinmeier spricht als erstes deutsches Staatsoberhaupt überhaupt am Denkmal für die Helden des Warschauer Ghettos. Die deutschen Besatzer hatten das Ghetto errichtet, am 19. April 1943 marschierten SS-Einheiten ein. Dagegen begann ein Aufstand, der nach mehreren Wochen niedergeschlagen wurde. Schätzungen zufolge starben bei den Kämpfen mehr als 56.000 Juden oder wurden in NS-Vernichtungslager deportiert.
Steinmeier hatte vor seinem Abflug gesagt, es sei bis heute ein Wunder, dass Jüdinnen und Juden, Polinnen und Polen den Deutschen nach den Verbrechen ihrer Vorfahren überhaupt die Hand gereicht hätten. Dieses Geschenk der Versöhnung sei beinahe genauso unfassbar wie die Gräueltaten einst. Steinmeier betonte, heute trügen alle gemeinsam die große Verantwortung für den Erhalt dieses Wunderwerks.
Diese Nachricht wurde am 19.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.