Religion
Bundespräsident Steinmeier würdigt 70 Jahre "Wort zum Sonntag" in der ARD

Bundespräsident Steinmeier hat die Bedeutung des ARD-Fernsehformats "Das Wort zum Sonntag" gewürdigt. Zum 70. Jubiläum des Programmangebots der Kirchen sagte er bei einem Festakt in München, bis heute sei es mit mehr als einer Million Zuschauer eine Erfolgsgeschichte.

    München: Frank-Walter Steinmeier (SPD), Bundespräsident, spricht in der St. Markus-Kirche beim Festakt zum 70-jährigen Bestehen der Kirchensendung "Das Wort zum Sonntag".
    Bundespräsident Steinmeier spricht beim Festakt zum 70-jährigen Bestehen von "Das Wort zum Sonntag". (Karl-Josef Hildenbrand / dpa / Karl-Josef Hildenbrand)
    Am Anfang habe eine so einfache wie geniale Idee gestanden, nämlich: Die Kirche komme zu den Menschen nach Hause. Dadurch könnten "Das Wort zum Sonntag" auch Menschen schauen, die das in ihrem Freundeskreis niemals zugeben würden.
    "Das Wort zum Sonntag" wird von der katholischen und der evangelischen Kirche gemeinsam verantwortet. Es gehört zu den sogenannten Verkündigungssendungen. Die Sender sind verplichtet, solche Angebote auszustrahlen. Sendestart war 1954. Immer abwechselnd spricht ein Vertreter der katholischen und der evangelischen Kirche meist zu aktuellen Themen und zu theologischen Fragen. Seit 1957 treten auch Frauen als Sprecherinnen auf.

    Eine Sendung mit "Kultstatus"

    Für den Vorsitzenden der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, den Münchner Erzbischof Marx, hat die Sendung "Kultstatus". Sie wirke weit über den kirchlichen Raum hinaus, führte er bei dem Festakt in der evangelischen Sankt-Markus-Kirche aus. "Das Wort zum Sonntag" halte die Rede von Gott in einer Gesellschaft wach, in der Christen eine kreative Minderheit seien. Durch verbindende Perspektiven auf die Fragen der Zeit fördere die Sendung den Zusammenhalt.
    Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischöfin Fehrs, meinte, angesichts der aktuellen Lage, in der Ängste und Unsicherheit wüchsen, diene das "Wort zum Sonntag" den Menschen als innerer Kompass, aber auch als Seelsorge im besten Sinne.

    Keine Sorgen um die Zukunft der Sendung

    Sorgen über die Zukunft macht sich die Intendantin des Bayerischen Rundfunks, Wildermuth, deren Haus für die Koordination der kirchlichen Sendungen in der ARD zuständig ist, nicht. Die Sendung sei für viele auch weiterhin Teil eines Rituals, mit dem das Wochenende eingeläutet werde, betonte sie.
    Diese Nachricht wurde am 16.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.