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"Spiegel"
Bundesrechnungshof: Jeder zweite Kriegsflüchtling aus der Ukraine bricht Integrationskurs erfolglos ab

Der Bundesrechnungshof beklagt die aus seiner Sicht mangelhafte Bilanz bei den Integrationskursen von Flüchtlingen aus der Ukraine.

    Teilnehmer des Integrationskurses für Zuwanderer beim Bundesamt für Migration (BAMF) arbeiten mit ihren Unterrichtsmaterialien.
    Bundesrechnungshof: Jeder zweite Kriegsflüchtling aus der Ukraine bricht Integrationskurs ab. (picture alliance / dpa / Sven Hoppe)
    Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet, absolvieren weniger als die Hälfte von ihnen die Integrationskurse mit Erfolg. Trotz der hohen Ausgaben seien die Ergebnisse ernüchternd, heißt es im Prüfbericht an den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages. Der Rechnungshof beruft sich in seinem Bericht auf Zahlen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge. Danach haben in diesem Jahr bis Ende September rund 135.000 Menschen aus der Ukraine einen Integrationkurs absoviert - rund 61.300 von ihnen mit Erfolg. Mehr als 60.000 seien allerdings am Sprachtest gescheitert und bei den Prüfungen durchgefallen. Weitere 16.500 Ukrainerinnen und Ukrainer hätten ihre Kurse ohne Testteilnahme abgebrochen.

    Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sieht Erfolge

    Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge wertet den Bericht hingegen als Bestätigung der Krisenfestigkeit des Integrationskurssystems. Ein Sprecher erklärte dem Deutschlandfunk, auch der Rechnungshof erkenne an, dass das Integrationskurssystem zum dritten Mal in kurzer Zeit vor große Herausforderungen gestellt worden sei. Er nannte die Flüchtlingssituation der Jahre 2015/16, die Corona-Pandemie und den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Im Übrigen hätten rund 90 Prozent der Menschen aus der Ukraine im Sprachtest die Niveaus B1 oder A2 erreicht, meinte der BAMF-Sprecher. Dies sei angesichts unklarer Bleibeabsichten, Traumatisierung oder anderer fluchtbedingter Einflussfaktoren bemerkenswert.

    Diese Nachricht wurde am 20.12.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.