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Migration
Bundesregierung plant leichteren Arbeitsmarktzugang für Flüchtlinge und schnellere Abschiebungen

Die Bundesregierung hat sich auf Maßnahmen zum Thema Migration geeinigt. Vorgesehen ist einerseits, Abschiebungen zu erleichtern und zu beschleunigen, und andererseits, Flüchtlingen einen leichteren Zugang zum Arbeitsmarkt zu gewähren.

    Menschen stehen in einer langen Schlange auf einem Hof vor einem Gebäude und warten auf eine Aufnahme in eine Einrichtung für Geflüchtete.
    Geflüchtete, die auf Versorgung warten. Hier in der Erstaufnahme-Einrichtung des Landes Brandenburg. (picture alliance / dpa / Hannes P Albert)
    Bundeswirtschaftsminister Habeck sagte in Berlin, wer länger hier sei, solle raus aus dem Sozialsystem und rein in Arbeit. Es sei auch der explizite Wunsch von Unternehmen, dass die Menschen, die im Land seien, hier arbeiten könnten. Die Einigung in der Ampelkoalition soll Habeck zufolge bald in Form von Gesetzentwürfen vom Bundeskabinett beraten werden.
    Bundesinnenministerin Faeser legte bereits einen Entwurf für die Beschleunigung von Abschiebungen von Menschen ohne Bleiberecht in Deutschland vor. So soll die Höchstdauer des Ausreisegewahrsams von 10 auf 28 Tage verlängert werden. Dadurch hätten die Behörden mehr Zeit, eine Abschiebung vorzubereiten. Erleichtert werden soll zudem die Ausweisung von Schleusern sowie von Straftätern, die zu mindestens einem Jahr Freiheitsstrafe verurteilt wurden. Auch Mitglieder krimineller Vereinigungen sollen leichter ausgewiesen werden können. Ist ein Ausreisepflichtiger in Haft, müsste ihm laut dem Entwurf eine Abschiebung künftig nicht mehr angekündigt werden.
    Der Gesetzentwurf geht nun den Ländern und Verbänden für Stellungnahmen zu. In Kürze soll er vom Bundeskabinett beraten werden.
    Diese Nachricht wurde am 11.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.