Konjunktur
Bundesregierung rechnet mit 1,3 Prozent Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr

Die Bundesregierung rechnet mit einem Wirtschaftsaufschwung im kommenden Jahr. Wirtschaftsministerin Reiche teilte mit, man erwarte ein Wachstum von 1,3 Prozent. Für dieses Jahr geht die Regierung von 0,2 Prozent Wachstum aus.

    Berlin: Katherina Reiche (CDU), Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, kommt zu der Vorstellung der Herbstprojektion 2025 der Bundesregierung zur Konjunkturentwicklung in der Wirtschaft.
    Wirtschaftsministerin Reiche blickt optimistisch auf die wirtschaftliche Lage im kommenden Jahr. (Michael Kappeler / dpa / Michael Kappeler)
    In den vergangenen beiden Jahren war die Wirtschaft noch geschrumpft. Hauptgrund für den erwarteten Aufschwung soll demnach eine steigende Nachfrage im Inland sein. Stabile Preise, Lohnsteigerungen und Entlastungen ließen die verfügbaren Einkommen der Privathaushalte in den kommenden Jahren wachsen, hieß es. Zudem rechne man mit einer höheren Beschäftigung auf dem Arbeitsmarkt. Insgesamt würden die Menschen dann mehr Geld ausgeben, so die Annahme. Auch die milliardenschweren Staatsausgaben etwa für Infrastruktur und Verteidigung sollen der Wirtschaft Schwung geben. Reiche sagte allerdings, um langfristiges Wachstum zu sichern, müsse man den Reformstau lösen und etwa Energiekosten senken und Bürokratie abbauen.

    Institut ist weniger zuversichtlich

    Das Institut der Deutschen Wirtschaft hatte seine Konjunkturprognose für das laufende Jahr zuletzt gesenkt und geht von einer Stagnation aus. Zur Begründung hieß es, hohe Energie- und Arbeitskosten, überbordende Regulierung sowie geopolitische Unsicherheiten setzten Deutschland weiterhin unter Druck. Für das nächste Jahr rechnet das IW mit einem Wachstum von rund einem Prozent.

    Industrieproduktion lässt aktuell nach

    Zuvor hatte das Statistische Bundesamt Zahlen vorgelegt, wonach die deutschen Unternehmen im August weniger produziert haben als zuletzt. Industrie, Bau und Energieversorger stellten zusammen 4,3 Prozent weniger her als im Juli, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Dies ist der größte Rückgang seit März 2022 – also dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine.
    Auch im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fiel der Rückgang mit minus 3,9 Prozent deutlich aus. Die negative Entwicklung der Produktion im August ist insbesondere auf den starken Rückgang in der Automobilindustrie zurückzuführen. In der größten Industriebranche Deutschlands brach die Produktion um 18,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat ein. Der Rückgang dürfte unter anderem auf Werksferien in Kombination mit Produktionsumstellungen zurückzuführen sein.
    Diese Nachricht wurde am 08.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.