Bayrou droht Niederlage
Bundesregierung sieht Vertrauensvotum in Frankreich nicht mit Besorgnis entgegen

In Frankreich stellt Premierminister Bayrou heute die Vertrauensfrage im Parlament.

    François Bayrou verlässt, eine Aktenmappe unter seinem Arm, ein Regierungsgebäude.
    Der französische Ministerpräsident Bayrou (picture alliance / MAXPPP / Julien Mattia / Le Pictorium)
    Zur Stunde ist in Paris zunächst eine Regierungserklärung Bayrous angesetzt, danach eine Debatte. Die eigentliche Abstimmung über die Vertrauensfrage wird erst gegen Abend erwartet. Bayrou erhoffte sich politische Rückendeckung für einen aus seiner Sicht unvermeidlichen Sparkurs. Doch Beobachtern zufolge dürfte eine Mehrheit im Parlament ihm die Unterstützung verweigern.
    Sollte es zu einer Niederlage kommen, bleibt die Regierung zunächst geschäftsführend im Amt, bis Präsident Macron einen neuen Premierminister ernennt. Bayrou ist bereits der vierte Premier in Frankreich innerhalb von drei Jahren.
    Die Bundesregierung blickt nach eigenen Angaben nicht mit Besorgnis nach Paris. Regierungssprecher Kornelius sagte in Berlin, die Stabilität der Eurozone hänge von vielen Staaten ab. Man hoffe, dass Frankreich weiterhin als europäischer Partner eng für Absprachen bereitstehe. Die saarländische Ministerpräsidentin Rehlinger warnte hingegen vor den Auswirkungen einer politischen Krise im Nachbarland.
    Diese Nachricht wurde am 08.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.