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Nord-Stream-Pipelines
Bundesregierung warnt vor voreiligen Schlüssen

Bundesverteidigungsminister Pistorius hat angesichts der Berichte über einen Sabotage-Akt pro-ukrainischer Kräfte an den Nord-Stream-Pipelines vor voreiligen Schlüssen gewarnt.

    Blick aus der Luft auf die große weiß aufgeschäumte runde Fläche in der Nordsee.
    Gas tritt aus dem Leck an der Nord-Stream-2-Pipeline aus (Archivbild vom 9.9.2022). (Imago / Danish Defence)
    Pistorius sagte im Deutschlandfunk, es könne sich bei der Aktion auch um eine sogenannte "False-Flag"-Operation gehandelt haben, um die Tat pro-ukrainischen Gruppierungen in die Schuhe zu schieben. Nun müsse abgewartet werden, was sich davon bestätige. Erst dann könne über mögliche Folgen gesprochen werden.
    Auch Bundesaußenministerin Baerbock erklärte während ihres Besuchs im Irak, zunächst müssten die zuständigen Behörden ihre Ermittlungen zu Ende führen.
    Medien aus den USA hatten gestern unter Berufung auf geheimdienstliche Ermittlungen gemeldet, eine proukrainische Gruppe könnte für die Sprengung der Pipelines verantwortlich sein. Auch Recherchen deutscher Medien lassen eine Spur in die Ukraine vermuten. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe bestätigte, sie habe bei ihren Ermittlungen im Januar ein verdächtiges Schiff durchsuchen lassen, das womöglich zum Transport von Sprengstoff verwendet worden sei.
    Die ukrainische Regierung wies jegliche Beteiligung an dem Sabotageakt zurück. Russland bekräftigte seine Forderung nach einer internationalen Untersuchung. Kreml-Sprecher Peskow sprach von einer koordinierten Medienkampagne, die der Ablenkung diene.
    Diese Nachricht wurde am 08.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.