Kabinett
Bundesregierung will Staaten künftig eigenständig zu sicheren Herkunftsländern erklären

Das schwarz-rote Kabinett von Kanzler Merz hat weitere Maßnahmen auf den Weg gebracht, um mehr Migranten leichter abschieben zu können. Demnach soll die Bundesregierung künftig eigenständig per Rechtsverordnung Staaten als sichere Herkunftsländer einstufen können. Bisher ist dafür auch die Zustimmung des Bundesrats nötig.

    Flugzeug vor Stacheldrahtzahn
    Für leichtere Abschiebungen sollen zunächst Indien, Algerien, Marokko und Tunesien zu sichere Herkunftsstaaten erklärt werden. (IMAGO / Daniel Kubirski / IMAGO / Daniel Kubirski)
    Im Bundesrat haben in der Vergangenheit oft Länder mit Regierungsbeteiligung von Grünen und Linken entsprechende Vorhaben blockiert. Begonnen werden soll nach dem Willen von Union und SPD mit der Einstufung Indiens, Algeriens, Marokkos und Tunesiens als sichere Herkunftsstaaten. Die Reformpläne müssen vom Bundestag beschlossen werden.

    Steuerentlastungen für Unternehmen

    Darüber hinaus brachte das Bundeskabinett umfangreiche Steuerentlastungen für Unternehmen auf den Weg. Der Gesetzentwurf sieht vor, dass Unternehmen in den Jahren bis 2027 etwa Maschinen schneller steuerlich abschreiben können. Dies soll einen zusätzlichen Anreiz für Investitionen geben. Der Satz der Körperschaftsteuer soll von 2028 bis 2032 in mehreren Schritten von derzeit 15 Prozent auf zehn Prozent reduziert werden. Ebenfalls geplant ist die Einführung einer weiteren Sonderabschreibung für den Kauf von Elektroautos. Finanzminister Klingbeil sprach von einem klaren Signal für Reformen. Kritik kam vor allem von Ländern und Kommunen wegen mit dem Paket verbundener Einnahmeausfälle.
    Diese Nachricht wurde am 05.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.