
Konkret verlangen die Abgeordneten unter anderem, dafür ein geeignetes Grundstück sowie die notwendigen Sach- und Personalmittel zur Verfügung zu stellen. Für den Antrag stimmten die Fraktionen von SPD, Grünen, FDP und Union. AfD und Linke enthielten sich.
Zentrum soll Gedenken an Besetzung in den Mittelpunkt rücken
Mit der Errichtung des Dokumentationszentrums „Zweiter Weltkrieg und deutsche Besatzungsherrschaft in Europa“ solle im Zentrum Berlins ein Ort geschaffen werden, der den Krieg, die nationalsozialistische Besatzungsherrschaft und die bis heute nachwirkenden Erfahrungen in den besetzten Länder umfassend dokumentiert, historische Wissensvermittlung vorantreibt, Wissenslücken durch Forschung schließt und angemessenen Raum für das Gedenken an die Opfer bietet, heißt es in der Entschließung des Bundestags.
Die CDU-Politikerin Widmann-Mauz sagte, in Deutschland stehe im kollektiven Gedächtnis oft der Krieg im Vordergrund, in anderen europäischen Ländern dagegen das Trauma der Besatzung. Letzteres solle im Mittelpunkt des geplanten Zentrums stehen. Die Pläne für das Zentrum sehen vor, auch bislang weniger stark beachtete Opfergruppen sowie das Leiden der Zivilgesellschaft unter der NS-Herrschaft insgesamt stärker ins Bewusstsein zu rücken.
Bau des Zentrums wurde bereits vor einigen Jahren beschlossen
Der Bundestag hatte in der vergangenen Wahlperiode für die Errichtung eines solchen Zentrums mit einer gesamteuropäischen Perspektive votiert. Ein zwischenzeitlich beim Deutschen Historischen Museum beauftragter Realisierungsvorschlag sieht für das Zentrum eine Nutzfläche von 15.000 Quadratmetern für ständige und wechselnde Ausstellungen, Veranstaltungen, Tagungen und Mitarbeitende vor. Die Kosten für einen dafür geeigneten Neubau werden auf 120 Millionen Euro geschätzt, für die Realisierung der Ausstellung auf 14 Millionen Euro.