
Die Mehrheit der Abgeordneten stimmte für den Gesetzentwurf von Wirtschaftsministerin Reiche (CDU). Er erlaubt die Technik nicht nur - wie bisher - zu Forschungszwecken, sondern in größerem, industriellem Maßstab. Die Möglichkeit soll Branchen wie der Zement-, Kalk- und Aluminiumindustrie helfen, wo CO2-Emissionen derzeit als unvermeidlich gelten. Damit das Kohlendioxid nicht zur Erderwärmung beiträgt, soll es statt in die Luft ausgestoßen, mit Hilfe der CCS-Technologie abgeschieden, transportiert und dauerhaft unter den Erdboden gepresst werden. Das soll vor allem unter dem Meeresboden geschehen - außer in Schutzgebieten und in Küstennähe. Der Gesetzentwurf hat allerdings auch eine Klausel, die einzelnen Bundesländern eine Speicherung an Land ermöglicht.
Reiche betonte, Deutschland schließe mit dem Gesetz zu Ländern wie Norwegen, Dänemark oder den Niederlanden auf. Diese setzten diese Technik längst erfolgreich ein.
Lob von der Wirtschaft - Kritik von Greenpeace
Die Umweltschützer von Greenpeace halten das Vorhaben für einen schwerwiegenden Fehler. Hier werde eine milliardenteure Risikotechnologie gegen alle vernünftigen Einwände durchgeboxt, klagte die Energieexpertin der Umweltorganisation, Sophia van Vügt. Die Kohlenstoffspeicherung ähnele dem gefährlichen Hype um Abnehmspritzen. Sie nehme sich nicht der Ursachen des Problems an, nur seiner Auswirkungen.
Die Carbon Management Allianz (CMA), in der sich unter anderem Unternehmen aus der Zement- und Kalkindustrie sowie der Abfallwirtschaft zusammengeschlossen haben, begrüßte die Entscheidung hingegen. CMA-Chefin Decker sprach von einem bedeutenden Schritt für den Industriestandort Deutschland und den Klimaschutz. Damit werde der Abwanderung von Schlüsselindustrien ins Ausland entgegengewirkt.
Diese Nachricht wurde am 07.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
