"Es war stimmungsvoll, es waren tolle Stadien, es war sportlich hochwertig. Der Frauenfußball hat sich noch mal enorm entwickelt. Es hat Spaß gemacht." Die Bundestrainerin blickt überwiegend positiv zurück auf das Turnier in Frankreich, trotz der 1:2-Niederlage gegen Schweden im Viertelfinale.
Martina Voss-Tecklenburg wirbt dafür, dass Frauen auch abseits des Spielfelds erfolgreich sind – und zwar nicht nur im Frauenfußball: "Wir wollen mehr Frauen in Führungspositionen im Fußball haben, in Vereinen, in Verbänden. Gar nicht immer nur reduziert auf den eigenen Themenbereich, also den Frauenbereich. Also vielleicht auch mal übergreifend."
Anderen Frauen vorleben, was möglich ist
Die Bundestrainerin sieht sich selbst als Vorbild. Sie will anderen Frauen vorleben, was möglich ist. "Das ist nicht nur der Bereich der Trainerin, sondern kann im Bereich des Team-Managements liegen oder der Physiotherapie. Vor allen Dingen aber auch im administrativen Bereich."
24 Teams nahmen an der WM teil. Neun wurden von Frauen gecoacht, 15 von Männern. "Das war selbst bei der WM wieder ein Thema. Ich bin immer wieder gefragt worden, speziell aus dem Ausland: Bist du zufrieden?", blickt Voss-Tecklenburg auf das Turnier in Frankreich zurück. "So ein Turnier bildet eine Plattform, um nachzufragen. Es ist eine Zahl da und es wird verglichen."
Voss-Tecklenburg: "WM ist eine gute Basis, um weiterzumachen"
Die neue Bundestrainerin findet, dass der Frauenfußball eine gesellschaftliche Vollbildfunktion hat. "Unsere Spielerinnen können anderen Mädchen Mut machen", findet Voss-Tecklenburg. "Wir schaffen, Dinge gegen Widerstände durchzusetzen."
Den Erfolg der Weltmeisterschaft in Frankreich versteht sie als Auftrag: "Wir wissen, dass wir etwas angeschoben haben. Das ist eine gute Basis, um jetzt weiterzumachen."
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.