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Bundesverteidigungsministerin
Plagiatsvorwürfe gegen von der Leyen

Ein neuer Plagiatsfall bei einer Spitzenpolitikerin? Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) prüft die Doktorarbeit von Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen. Die Internetplattform "VroniPlag" hatte auf angebliche Verstöße gegen das Zitatrecht in der Arbeit hingewiesen.

26.09.2015
    Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen
    Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (imago stock & people)
    Auf der Internetplattform "VroniPlag Wiki" heißt es, die Arbeit aus dem Jahr 1990 enthalte zahlreiche wörtliche und sinngemäße Textübernahmen, die nicht als solche kenntlich gemacht seien. Bisher habe man auf 27 der 62 Textseiten Stellen mit Plagiaten gefunden. Von der Leyen ließ die Vorwürfe durch einen Sprecher des Verteidigungsministeriums zurückweisen. Sie hat nun bei der Hochschule um eine Überprüfung gebeten. Erste Ergebnisse sollen der Hochschulleitung in den nächsten Tagen vorliegen, kündigte ein Sprecher der MHH an.
    Nicht der erste Fall von "VroniPlag"
    Die Dissertation und die erhobenen Vorwürfe sollen durch eine Ombudsperson der Hochschule gemäß der gültigen Verfahrensregeln zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis (GWP) geprüft werden. Danach sei mit der Einleitung einer förmlichen Untersuchung durch die GWP-Kommission zu rechnen. Bei der 1990 erschienenen Arbeit von der Leyens handelt es sich um eine klinisch-experimentelle Arbeit, die in der Frauenklinik der MHH durchgeführt wurde.
    Die Seite "VroniPlag" hatte bereits 2011 den damaligen Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) und 2013 die damalige Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) des Plagiats überführt - beide mussten im Zuge der Enthüllungen ihre Ministerposten räumen.
    (cvo/ach)