Montag, 20. Mai 2024

Nahost
Bundeswehr beteiligt sich an Abwurf von Hilfsgütern über Gazastreifen

Die Bundeswehr beteiligt sich an der Luftbrücke zur Versorgung der Menschen im Gazastreifen. Das teilte das Verteidigungsministerium in Berlin mit. Minister Pistorius habe der Luftwaffe den Auftrag erteilt, die humanitäre Hilfe für die Bevölkerung in dem Palästinensergebiet durch Lastenabwurf zu unterstützen.

13.03.2024
    Gaza-Stadt: Die US-Luftwaffe wirft humanitäre Hilfe für Palästinenser im Gazastreifen ab.
    Die US-Luftwaffe wirft humanitäre Hilfe für Palästinenser im Gazatreifen ab. (Mahmoud Essa / AP / dpa / Mahmoud Essa)
    Dafür stelle die Bundeswehr zwei Hercules-Transportflugzeuge bereit, die jeweils bis zu 18 Tonnen Last transportieren könnten. Der Einsatz könnte Ende kommender Woche beginnen, hieß es aus dem Verteidigungsministerium. Den Auftrag übernimmt nach Militärangaben der deutsche Anteil der binationalen Lufttransportstaffel im französischen Evreux.
    Den Menschen in Gaza fehle es am Nötigsten, erklärte Pistorius. Die Deutschland wolle einen Teil dazu beitragen, dass die Menschen Zugang zu Nahrung und Medikamenten bekämen. Der Abwurf sei "nicht ungefährlich", fügte der Minister hinzu. Die dafür vorgesehenen Crews seien jedoch für entsprechende Verfahren ausgebildet und sehr erfahren. Initiiert wurde die Luftbrücke von Jordanien. Die USA und Frankreich beteiligen sich ebenfalls daran.

    Hilfskonvoi in Gaza-Stadt eingetroffen

    Erstmals seit Wochen kam wieder ein Hilfskonvoi in Gaza-Stadt im Norden des Palästinensergebiets an. Sechs Lastwagen mit Gütern des Welternährungsprogramms seien über einen neuen Korridor aus Israel in den Norden des Gazastreifens gelangt, teilte die israelische Armee mit. Ob dieser Korridor nun häufiger genutzt wird, ist unklar.
    Auch auf dem Seeweg sind Hilfsgüter unterwegs. Gestern war das Schiff "Open Arms" der gleichnamigen Hilfsorganisation aus dem zyprischen Hafen von Larnaka in Richtung Gazastreifen in See gestochen. Der Schlepper zieht eine Plattform, auf die Hilfsgüter geladen worden sind - rund 200 Tonnen Trinkwasser, Medikamente und Lebensmittel. Die Fahrt könnte bis zu 60 Stunden dauern, da das Schiff langsam fährt.

    UNO dringt auf mehr Lieferungen per Lkw

    Allerdings können Seetransporte von Hilfsgütern in den Gazastreifen einem Sprecher der Vereinten Nationen zufolge nicht dringend benötigte Lkw-Lieferungen ersetzen. Zugang werde auch auf dem Landweg benötigt, die sichere und regelmäßige Verteilung im Gazastreifen müsse gewährleistet sein, hieß es.
    Die Lage der Menschen in dem Küstenstreifen ist Hilfsorganisationen zufolge zunehmend verzweifelt. Nach UNO-Angaben droht eine Hungerkrise, wenn die Hilfslieferungen per Lastwagen nicht ausgeweitet werden. Im Gazastreifen leben rund 2,2 Millionen Menschen.
    Diese Nachricht wurde am 13.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.