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"Spiegel"-Bericht
Bundeswehr-Einsatz in Mali könnte rund 4,3 Milliarden Euro kosten

Der seit zehn Jahren dauernde Bundeswehreinsatz im westafrikanischen Mali könnte einem Medienbericht zufolge bis zu seinem Abschluss rund 4,3 Milliarden Euro kosten. Dies geht laut dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" aus einer Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine Frage der Partei Die Linke hervor.

    Zwei Soldaten gehen an einem Fahrzeug vorbei und reden miteinander. Sie sind von hinten fotografiert.
    Soldaten der Bundeswehr im Feldlager Camp Castor. (picture alliance / dpa / Michael Kappeler)
    Demnach fielen bislang bereits 3,5 Milliarden Euro an. Diese Summe setze sich aus den Ausgaben für einzelne militärische und polizeiliche Missionen zusammen – wobei der UNO-geführte Blauhelmeinsatz MINUSMA den größten Anteil habe, gefolgt von der EU-Ausbildungsmission EUTM. Die Bundesregierung rechne damit, dass bis Mai 2024 weitere rund 760 Millionen Euro hinzukommen – dann sollen die letzten deutschen Soldaten das Land verlassen haben. Derzeit sind in Mali noch rund 1.100 deutsche Soldaten stationiert.

    Dagdelen (Die Linke) spricht von nutzlosen Ausgaben

    Die Linken-Politkerin Dagdelen, Obfrau ihrer Partei im Auswärtigen Ausschuss des Bundestags, sprach mit Blick auf die Kosten von nutzlosen Ausgaben. Deutschlands Einsatz an der Seite der einstigen Kolonialmacht Frankreich sei militärisch wie politisch komplett gescheitert und habe den islamistischen Terror im Land weiter befeuert, statt ihn einzudämmen, sagte Dagdelen dem "Spiegel".

    Pistorius: Zusammenarbeit auch nach Abzug der Bundeswehr

    Zuletzt hatte Bundesverteidigungsminister Pistorius Mali besucht und dort den Willen zu einer Fortsetzung der bilateralen Zusammenarbeit bekräftigt - auch nach dem Ende von Deutschlands militärischem Engagement in dem Land. Pistorius sagte nach einem Treffen mit seinem Amtskollegen Camara in Bamako, das betreffe die bilaterale militärische Zusammenarbeit ebenso wie die entwicklungspolitische Kooperation. Deutschland werde sich weiter für Stabilität in der Region einsezten.
    Mali ist seit Jahren Schauplatz einer Rebellion islamistischer Extremisten. Das Land wird inzwischen von einer Militärjunta regiert, die eine engere Anbindung an Russland anstrebt und den Einsatz der internationalen Truppen erschwert.
    Diese Nachricht wurde am 25.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.