
Die Journalisten sichteten den Angaben zufolge hunderte öffentliche Ausschreibungen aus den vergangenen Monaten der Bundeswehr. Immer wieder seien bei den Vergabeverfahren sicherheitsrelevante Informationen veröffentlicht worden, heißt es. So habe die Bundeswehr zum Beispiel einen Dienstleister gesucht, der in Litauen Container zur Unterbringung von Soldaten und der Lagerung von Kriegsgerät bereitstellt. Die Dokumentation soll auch detaillierte Angaben zu den konkreten Berdingungen und Lagerung von Material enthalten haben.
In einer weiteren Ausschreibung seien interne Informationen etwa zu Wachdienstleistungen bei einer Kaserne in Hessen veröffentlicht worden. Nach einer Anfrage der Medien habe die Bundeswehr entsprechende Vergabeverfahren gestoppt. Eine Sprecherin des Bundesamts für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr teilte mit, es würden im Rahmen der Ausschreibungen "sicherheitsrelevante Aspekte" der Vergabeunterlagen berücksichtigt.
Kritik von Verteidigungs-Politikern
Der CDU-Sicherheitspolitiker Kiesewetter forderte eine rasche Gesetzesanpassungen im Planungs- und Vergaberecht. Er sagte der Süddeutschen Zeitung: "Erneut servieren wir Russland sensible Daten auf dem Präsentierteller." Die Fahrlässigkeit gefährde Soldaten, Partnerländer und das NATO-Bündnis.
Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Brugger, sagte: "Man kann nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn man sieht, wie leicht zugänglich nach wie vor viele sicherheitsrelevante Informationen im Rahmen auch von öffentlichen Ausschreibungen und anderen Vorgängen verfügbar sind".
Diese Nachricht wurde am 24.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.