Nach Drohnenvorfällen in München
Bundeswehr leistet Amtshilfe in Bayern

Nach den Störungen am Flughafen München wegen Drohnensichtungen leistet die Bundeswehr dort Hilfe bei der Überwachung. Das bayerische Innenministerium habe sich mit der Bitte um Amtshilfe an die Bundeswehr gewandt, sagte eine Sprecherin des Operativen Führungskommandos.

    Das Bild zeigt Menschen, die in den Gängen eines Flughafens auf Feldbetten sitzen oder unter Decken liegend schlafen.
    Nach Drohnensichtungen am Flughafen München waren viele Fluggäste gestrandet (Jason Tschepljakow / dpa )
    Grundsätzlich gelte aber, dass für die Gefahrenabwehr außerhalb der Bundeswehrliegenschaften die Landessicherheitsbehörden zuständig seien. Bundesjustizministerin Hubig warnte vor einem zu weitreichenden Einsatz der Bundeswehr im Innern. Hubig sagte der "Welt am Sonntag", dies sei der Zuständigkeitsbereich der Polizei. Einsätze der Bundeswehr seien aus guten Gründen nur in sehr engen Grenzen zulässig, dabei müsse es bleiben, betonte die SPD-Politikerin.

    Reul fordert schnell funktionierende Drohnenabwehr

    Nach den Vorfällen in München werden die Rufe nach einem besseren Schutz lauter. Man brauche schnell eine funktionierende Drohnenabwehr, sagte Nordrhein-Westfalens Innenminister Reul der Deutschen Presse-Agentur. Die Sicherheitsbehörden müssten handlungsfähiger und moderner werden. Sein Amtskollege aus Bayern, Herrmann, hatte eine Änderung der Vorschriften im Freistaat angekündigt, damit die Landespolizei im Zweifelsfall auch Drohnen abschießen darf.

    Weiter Verspätungen in München

    Am Flughafen in München waren am Donnerstag und gestern Drohnen gesichtet worden. Daraufhin wurden etliche Flüge umgeleitet oder gestrichen. Rund 6.500 Reisende waren betroffen. Inzwischen gibt es wieder Starts und Landungen. Eine Flughafensprecherin sagte, es werde noch den ganzen Tag über zu Verzögerungen im Betriebsablauf kommen. Passagiere sollten sich vor der Anfahrt zum Flughafen auf der Homepage ihrer Airline informieren.
    Wegen Drohnensichtungen waren beide Start- und Landebahnen gesperrt worden. Der Bundespolizei zufolge entfernten sich die Fluggeräte, bevor sie identifiziert werden konnten. Ähnliche Vorfälle gab es in den vergangenen Wochen auch an anderen europäischen Flughäfen. Einige Länder machten dafür Russland verantwortlich, der Kreml wies den Vorwurf jedoch zurück.
    Diese Nachricht wurde am 04.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.