Litauen-Brigade
Bundeswehr stellt Panzerbrigade in Dienst - Kanzler Merz und Verteidigungsminister Pistorius reisen nach Vilnius

Die Bundeswehr stellt heute eine Panzerbrigade in Dienst, die dauerhaft in Litauen stationiert wird. Bundeskanzler Merz und Verteidigungsminister Pistorius werden zu der Zeremonie in die litauische Hauptstadt Vilnius reisen. Dort bekommt die Brigade ihre Truppenfahne, ein litauisches und ein deutsches Fahnenband sowie ihren Beinamen "Litauen" verliehen.

    Ein Offizier bringt das neue Abzeichen der Panzerbrigade 45 auf dem Ärmel eines Bundeswehrsoldaten an.
    Die Bundeswehr-Brigade in Litauen wird in Dienst gestellt (Alexander Welscher / dpa / Alexander Welscher)
    Für die Bundeswehr ist es die erste dauerhafte Stationierung eines Truppenverbandes im Ausland. Deutschland reagiert damit auf die wachsende Bedrohung durch Russland an der NATO-Ostflanke. Aktuell gebe es etwa 400 Angehörige der Brigade Litauen, sagte ein Bundeswehrsprecher dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
    Die Brigade soll im übernächsten Jahr voll einsatzfähig sein, dann mit einer dauerhaften Präsenz von bis zu 5.000 Soldaten. Ihr Hauptstandort soll eine noch zu bauende Kaserne mit Truppenübungsplatz in Rudninkai - nahe der Grenze zu Belarus - sein. Bis zu deren Fertigstellung wird es Übergangslösungen in litauischen Kasernen nahe Vilnius geben. Die Soldaten und ihre Familien werden in den Großstädten Vilnius und Kaunas leben, wo jeweils eine Schule und ein Kindergarten aufgebaut werden.

    Strategisch wichtiges Gebiet für die NATO

    Litauen grenzt sowohl an das mit Russland eng verbündete Belarus als auch an die russische Exklave Kaliningrad an der Ostsee. Zwischen diesen beiden Ländern verläuft ein schmaler NATO-Korridor von Litauen westlich nach Polen - die sogenannte Suwalki-Lücke, um die es im Falle eines Angriffs zu Kämpfen kommen könnte. Russland könnte das Baltikum durch eine Einnahme des Korridors vom restlichen NATO-Gebiet abschneiden.
    Entsprechend wichtig ist die deutsche Truppenpräsenz für den kleinen Baltenstaat mit seinen 2,8 Millionen Einwohnern. Der litauischen Armee gehören nur 15.000 Soldaten an, darunter 3.500 Wehrpflichtige. Bis 2030 sollen es 17.000 bis 18.000 Soldaten sein. 

    Litauen will 5 bis 6 Prozent des BIP für Verteidigung ausgeben

    Der Krieg in der Ukraine wird von den Litauern als direkte Gefahr für die nationale Sicherheit angesehen. Die Regierung in Vilnius rüstet die Armee daher massiv auf. Die litauischen Verteidigungsausgaben sollen sich vom nächsten Jahr an zwischen fünf und sechs Prozent des Bruttoinlandsproduktes bewegen. 
    Diese Nachricht wurde am 22.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.