Verteidigung
Bundeswehrverband: Brauchen bis zu 260.000 Soldatinnen und Soldaten

Der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbands, Wüstner, hat sich für eine Aufstockung der Truppe von rund 180.000 Soldatinnen und Soldaten auf bis zu 260.000 ausgesprochen. Die Bundeswehr müsse definitiv größer sein, als die Stärke von 203.000, die vor der Pandemie als Zielgröße genannt worden sei, sagte Wüstner dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

    Junge Soldatinnen und Soldaten gehen während einer Parade nebeneinander her.
    Junge Soldatinnen und Soldaten bei der Bundeswehr (Symbolbild) (IMAGO / Sylvio Dittrich / IMAGO / Sylvio Dittrich)
    Mit Blick auf den NATO-Gipfel und darauf, was Deutschland dort zusagen werde, könne er sich den neuen Wehrdienst ohne ein Pflichtelement nicht vorstellen, meinte Wüstner. Der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Kaack, sprach in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" von der Notwendigkeit eines effektiven Wehrdienstes. Jeder und jede Wehrdienstleistende sei ein potentieller Zeitsoldat, wenn man ihnen ein gutes Angebot mache, sagte Kaack.

    Mehr Bewerber, weniger Personal

    Das Personalamt der Armee meldete zuletzt steigende Bewerbungszahlen: Im vergangenen Jahr hätten sich rund 52.000 Menschen beworben - ein Plus von 18,5 Prozent im Vergleich zu 2023. Die höheren Bewerberzahlen sind jedoch noch nicht gleichbedeutend mit einem Zuwachs der Gesamtzahl der Soldaten.
    In der Jahresstatistik von 2024 ist zu sehen, dass der Gesamtstand an Personal sank - um 340 im Vergleich zum Vorjahr. Einer der Gründe: Es schieden etwa 20.000 Männer und Frauen aus der Bundeswehr aus, weil ihre Verpflichtungszeit endete oder sie unzufrieden waren. Der Anteil der freiwillig Wehrdienstleistenden steigt seit Jahren jedoch kontinuierlich.
    Diese Nachricht wurde am 30.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.