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Bunte Sternleichen

Planetarische Nebel zählen zu den schönsten Objekten des Nachthimmels. Sie bestehen aus bunten Gasschichten, die den heißen Kern eines gestorbenen Sterns umhüllen. Die Masse dieses Kerns hängt von der Masse des ursprünglichen Sterns ab. Dabei erzeugen die massereichsten Kerne die hellsten Nebel. Die können 10 000mal heller als die Sonne sein.

Von Ken Croswell |
    Neueste Forschungen deuten darauf hin, dass die hellsten Planetarischen Nebel von Sternen stammen müssen, die mindestens die doppelte Sonnenmasse gehabt haben. Und das führt zu einem Rätsel. In den alten großen Galaxien – den sogenannten elliptischen Galaxien – müssen sehr massereiche Sterne bereits vor Milliarden von Jahren gestorben sein. Die verbliebenen Sterne sollten nicht wesentlich mehr Masse als die Sonne haben. Deshalb sollte es in diesen Galaxien keine hellen Planetarischen Nebel geben. Doch gibt es sie.

    Ein Forschungsteam fand eine mögliche Erklärung: diese Planetarischen Nebel stammen möglicherweise nicht von einem Stern, sondern von zweien. Solche sogenannten "blauen Nachzügler" könnten entstehen, wenn die zwei Sterne eines Doppelsternsystems sich vereinigen oder wenn nicht miteinander in Beziehung stehende Sterne zusammenstoßen. Solche Prozesse könnten auch in unserer Galaxis die hellsten Planetarischen Nebel geschaffen haben.

    Die Entstehungsart könnte auch die Form solcher Nebel beeinflussen. Ob sie rund, elliptisch oder verdreht sind könnte davon abhängen, ob sie von einem Stern abstammen oder durch einen Sternverschmelzungsprozess entstanden.