Bunt wie die angestrebte Regierungskoalition aus Liberalen, Sozialisten und Grünen präsentiert sich Xavier Bettels Büro. Der Noch-Luxemburger Bürgermeister hat ein Faible für Pop Art. Die Wände hängen voll mit Pop Art Collagen und jedes freie Plätzchen ziert eine Skulptur der farbigen Kunst-Gattung. Populär wie die Kunst ist auch Xavier Bettels Stil. In den vergangen beiden Jahren, in denen er das Amt des Bürgermeisters der Stadt Luxemburg innehat, avancierte er zum beliebtesten Politiker des Landes. Mit seinen Sympathiewerten hat der 40-Jährige sogar Jean-Claude Juncker überflügelt. Bettel lässt sich sehen, wo er kann und er hält viel von Teamwork.
"Ich bin ein Teammensch, ich bin kein Ich-Mensch. Ich will nicht der Held sein oder so. Ich bin eben ein Teammensch und das bleibt auch so."
Nur für einen gilt diese grundsätzliche Offenheit nicht. Für den noch amtierenden luxemburgischen Premierminister Jean-Claude Juncker und seine CSV, die Christlich-Soziale Volkspartei.
"Von den drei großen Parteien war keiner bereit mit der CSV zu reden, weil, wir kennen sie."
Weder die Sozialisten noch die Liberalen, die den Konservativen als Mehrheitsbeschaffer hätten dienen können, sind bereit, sich in eine seit Jahrzehnten eingeübte Position zu fügen, ergänzt Bettel, der auch Vorsitzender der DP, der Liberal-Demokratischen Partei ist.
"Ich wollte keine Koalition eingehen, wo es nachher so ist, die CSV diktiert und die DP schreibt auf."
Seit mehr als 60 Jahren bestimmt die Christlich-Soziale Volkspartei die Geschicke Luxemburgs. Nur ein einziges Mal, in den 1970er Jahren gab es eine Ausnahme von dieser politischen Regel. Damals führte eine Sozial-Liberale Koalition das Land. Auch vor 10 Tagen sind die Christsozialen wieder als stärkste Kraft aus den vorgezogenen Parlamentswahlen hervorgegangen. Aber Jean-Claude Juncker und seine CSV haben Federn lassen müssen und so bietet sich nun zum zweiten Mal in der Geschichte des Landes die Möglichkeit, eine Regierung ohne Beteiligung der CSV zustande zu bringen. Die drei potenziellen Bündnispartner, Grüne, Liberale und Sozialisten sind fest entschlossen, es zu wagen, wohl wissend, dass dies einen großen Teil der Bevölkerung irritiert. Das weiß auch Etienne Schneider Spitzenkandidat der Sozialisten.
"Im Moment ist das Land noch mehr oder minder geteilt, was diese neue Koalition anbelangt. Aber, man spürt jetzt schon, nach einer Woche, dass da die Luft raus ist, dass die Leute sich mehr und mehr damit anfreunden können und auch die Chancen sehen, die eine solche Konstellation für Luxemburg bedeutet."
Schneider ist mit 42 Jahren ebenso jung und ebenso ehrgeizig ist wie sein liberaler Partner, Xavier Bettel. Mit Zustimmung der Grünen wollen sie Luxemburg vor allen Dingen gesellschaftspolitisch verändern. Beide Politiker bekennen sich offen zu ihrer Homosexualität und beide möchten in gesellschaftspolitischen Fragen gestalten und nicht nur reagieren, wenn die Bevölkerung Veränderungen einfordert, sagt Schneider.
"Ich denke, die Aufgabe der Politik ist es, den Weg vorzuzeigen. Und das werden wir machen. Und sie werden sehen, dass wir sofort damit ansetzen, sogar im ersten Jahr unserer Koalition."
Es geht um eine Trennung von Kirche und Staat. Der Einfluss der Katholischen Kirche ist groß und das Finanzgebaren wenig transparent. Es geht um mehr Gleichstellung und ein liberaleres Abtreibungsrecht, um die Beteiligung der ausländischen Bevölkerung an nationalen Wahlen, um nur einige der Vorhaben zu nennen. Aber es wird für die Koalitionäre auch darum gehen, den Gürtel künftig enger zu schnallen und in diesen wirtschaftlichen Fragen sind sich Grüne, Liberale und Sozialisten nicht einig. Daran scheitern werde man aber nicht, ist Schneider überzeugt.
"Wir haben diese Themenfelder schon besprochen und ich sehe da absolut die Möglichkeit, dass da jeder zu seinem kommt und keiner sein Gesicht verlieren wird."
Die Koalitionsverhandlungen starten heute mit einem Kassensturz. Wenn die finanzielle Lage geklärt ist, soll es schnell gehen. In vier Wochen soll die Dreiparteien-Regierung in Luxemburg stehen.
"Ich bin ein Teammensch, ich bin kein Ich-Mensch. Ich will nicht der Held sein oder so. Ich bin eben ein Teammensch und das bleibt auch so."
Nur für einen gilt diese grundsätzliche Offenheit nicht. Für den noch amtierenden luxemburgischen Premierminister Jean-Claude Juncker und seine CSV, die Christlich-Soziale Volkspartei.
"Von den drei großen Parteien war keiner bereit mit der CSV zu reden, weil, wir kennen sie."
Weder die Sozialisten noch die Liberalen, die den Konservativen als Mehrheitsbeschaffer hätten dienen können, sind bereit, sich in eine seit Jahrzehnten eingeübte Position zu fügen, ergänzt Bettel, der auch Vorsitzender der DP, der Liberal-Demokratischen Partei ist.
"Ich wollte keine Koalition eingehen, wo es nachher so ist, die CSV diktiert und die DP schreibt auf."
Seit mehr als 60 Jahren bestimmt die Christlich-Soziale Volkspartei die Geschicke Luxemburgs. Nur ein einziges Mal, in den 1970er Jahren gab es eine Ausnahme von dieser politischen Regel. Damals führte eine Sozial-Liberale Koalition das Land. Auch vor 10 Tagen sind die Christsozialen wieder als stärkste Kraft aus den vorgezogenen Parlamentswahlen hervorgegangen. Aber Jean-Claude Juncker und seine CSV haben Federn lassen müssen und so bietet sich nun zum zweiten Mal in der Geschichte des Landes die Möglichkeit, eine Regierung ohne Beteiligung der CSV zustande zu bringen. Die drei potenziellen Bündnispartner, Grüne, Liberale und Sozialisten sind fest entschlossen, es zu wagen, wohl wissend, dass dies einen großen Teil der Bevölkerung irritiert. Das weiß auch Etienne Schneider Spitzenkandidat der Sozialisten.
"Im Moment ist das Land noch mehr oder minder geteilt, was diese neue Koalition anbelangt. Aber, man spürt jetzt schon, nach einer Woche, dass da die Luft raus ist, dass die Leute sich mehr und mehr damit anfreunden können und auch die Chancen sehen, die eine solche Konstellation für Luxemburg bedeutet."
Schneider ist mit 42 Jahren ebenso jung und ebenso ehrgeizig ist wie sein liberaler Partner, Xavier Bettel. Mit Zustimmung der Grünen wollen sie Luxemburg vor allen Dingen gesellschaftspolitisch verändern. Beide Politiker bekennen sich offen zu ihrer Homosexualität und beide möchten in gesellschaftspolitischen Fragen gestalten und nicht nur reagieren, wenn die Bevölkerung Veränderungen einfordert, sagt Schneider.
"Ich denke, die Aufgabe der Politik ist es, den Weg vorzuzeigen. Und das werden wir machen. Und sie werden sehen, dass wir sofort damit ansetzen, sogar im ersten Jahr unserer Koalition."
Es geht um eine Trennung von Kirche und Staat. Der Einfluss der Katholischen Kirche ist groß und das Finanzgebaren wenig transparent. Es geht um mehr Gleichstellung und ein liberaleres Abtreibungsrecht, um die Beteiligung der ausländischen Bevölkerung an nationalen Wahlen, um nur einige der Vorhaben zu nennen. Aber es wird für die Koalitionäre auch darum gehen, den Gürtel künftig enger zu schnallen und in diesen wirtschaftlichen Fragen sind sich Grüne, Liberale und Sozialisten nicht einig. Daran scheitern werde man aber nicht, ist Schneider überzeugt.
"Wir haben diese Themenfelder schon besprochen und ich sehe da absolut die Möglichkeit, dass da jeder zu seinem kommt und keiner sein Gesicht verlieren wird."
Die Koalitionsverhandlungen starten heute mit einem Kassensturz. Wenn die finanzielle Lage geklärt ist, soll es schnell gehen. In vier Wochen soll die Dreiparteien-Regierung in Luxemburg stehen.