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BWL-Studierende scheitern an Pisa-Aufgaben

Nach der PISA-Studie zerbrechen sich Bildungsexperten und Pädagogen die Köpfe über die richtigen Schritte hin zu einer fundierten Bildungspolitik, die Deutschland von den letzten Plätzen wegbringen kann. Alarm hat jetzt aber auch ein Professor von der Universität Leipzig geschlagen. Er hatte seinen Studierenden in einer Vordiplomprüfung zwei mathematische Aufgaben aus der PISA-Studie vorgelegt. Das Ergebnis war vernichtend: 43 Prozent konnten die beiden Aufgaben nicht lösen.

    Nun ist Professor Dr. Helge Löbler an die Öffentlichkeit getreten. Er kritisiert das dramatische Absinken des universitären Niveaus und bringt konkrete Maßnahmen zur Diskussion. Seiner Meinung nach ist das Abitur schon lange kein Indikator mehr dafür, dass die potentiellen Studienanfänger auch wirklich für ein Hochschulstudium geeignet sind. Er schlägt deshalb Eingangsprüfungen vor, wie sie von Kunsthochschulen schon lange durchgeführt werden. Weiter glaubt er, dass eine Verteilung von drei Viertel der Studierenden auf der Universität der Hochschulausbildung nicht zugute kommt. Er schlägt deshalb ein Zwei-Säulen-Modell der akademischen Ausbildung vor. Die Verantwortung einer praxisnahen Ausbildung sollte demnach mehr bei den Fachhochschulen und Berufsakademien liegen. Universitäten sollten sich verstärkt um eine adäquate Grundlagenforschung und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses kümmern. "Seit den 60er Jahren haben wir eine Versechsfachung der Studienzahlen. Wie bereits in der PISA-Studie bemängelt, legen wir zu viel Wert auf Informationsvermittlung, nicht auf Verständnis und Können. Und das, obwohl im Zeitalter der Informationsgesellschaft Informationen nicht mehr knapp sind".

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    Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Leipzig