Vor nunmehr 14 Jahren buchten sich C-Telefone erstmals ins Netz und zerstörten damit das Privileg der Autotelefonbesitzer im B-Netz, auch unterwegs erreichbar zu sein. Während B-Netz-Telefone aufgrund der technischen Limitierung überdies nur auf einen begründeten Antrag hin zugeteilt wurden, waren die - allerdings sehr teuren - C-Netz-Apparate frei verfügbar. So lagen die Kosten für ein Autotelefon des C-Netztes bei etwa 8000 Mark, für ein etwa ein Kilogramm schweres portables Telefon sogar bei 12000 Mark. Eigentlich war die Fortführung des Dienstes noch bis in das Jahr 2018 geplant. Doch angesichts des Handy-Booms kündigte die Telekom das vorzeitige Aus für das analoge Funknetz an. "Ein Problem sind die außerhalb des Netzes entstehenden Kosten durch Pflege- und Wartungsarbeiten sowie durch die Betreuung der Kunden", erklärt T-Mobil-Sprecher Philipp Schindera. Trotzdem blieben 300.00 Nutzer, denen auch 50 Mark Grundgebühr nicht zu teuer sind, dem C-Netz treu. Dazu Schindera: "Die große Stärke des analogen Funknetzes ist sicherlich die unerreichte Flächendeckung, die auch vom D-Netz technisch wohl nicht übertroffen werden wird." Auch die große Sendeleistung von zehn bis 19 Watt gehören zu den Vorteilen des alten Netzes - selbst in den tiefsten Schluchten des Schwarzwaldes garantieren die Geräte Verbindungen. D-Netz-Handys versagen dagegen oft schon außerhalb großer Städte und Autobahnen ihren Dienst. Während C-Netztelefone im 450 Megahertz-Bereich Feststationen noch in 30 Kilometern Entfernung ansprechen können, arbeiten D-Netz-Handys im doppelt so hohen 900 Megahertz-Bereich, E-Netz-Geräte sogar bei 1800 Megahertz. Beide Netze sind wegen der geringen Sendeleistung und der mit der Frequenzhöhe immer schlechter werdenden Leistungsausbeute auf etwa vier Kilometer beschränkt. Selbst die 17.000 D-1-Netzstationen bieten nicht jene flächendeckende Versorgung, die die gerade 2100 Stationen des analogen Netzes erzielen. Mit einem grundgebührenfreiem zusätzlichen D-Netzanschluß versuchte T-Mobil die C-Netz-Kunden für das digitale Netz zu begeistern. Jetzt soll ein weiteres Angebot jenen den Umstieg erleichtern, die ihre C-Netz-Telefone bis August freiwillig aufgeben.
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C-Netz vor dem Aus
Das mit rund 300.000 Nutzern vergleichsweise kleine "C-Netz" geht seinem Ende entgegen. Die Betreibergesellschaft "T-Mobil" begründet die Stillegung mit den hohen Herstellungskosten der nur in Deutschland funktionierenden Geräte. Damit sei die Technologie für Neukunden uninteressant.