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Calar Alto

Als im vorletzten Jahrhundert die ersten Universitätssternwarten in Deutschland gegründet wurden, versank Mitteleuropa abends noch weitgehend im Dunkeln. Für Astronomen waren dies fast paradiesische Zustände, wäre da nicht noch der Störfaktor Wetter gewesen, der ihnen nicht selten einen Strich durch die Beobachtungsplanung machte.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Nach dem zweiten Weltkrieg wurde flächendeckend die elektrische Straßenbeleuchtung eingeführt. Deshalb entschlossen sich die Astronomen vieler Länder, in dunklere und zugleich klimatisch günstigere Gegenden auszuwandern.

    So entstand unter anderem die Europäische Südsternwarte Eso, die inzwischen zwei Observatorien in Chile betreibt. Parallel dazu wurde als bilaterales Projekt das Deutsch-Spanische Astronomische Zentrum aufgebaut, das in erster Linie vom 1967 gegründeten Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg vorangetrieben wurde.

    Als Standort für die Großteleskope hatten die Forscher einen Berg in der spanischen Sierra de los Filabres ausgewählt: den knapp 2200 Meter hohen Calar Alto, rund 60 Kilometer nördlich der Hafenstadt Almeria. Dort haben die Astronomen seit 1975 drei Teleskope aufgestellt: eines mit einem Spiegeldurchmesser von 1 Meter 23, ein zweites mit 2 Metern 20 Durchmesser sowie einen Dreieinhalb-Meter-Spiegel, das bis heute größte Teleskop auf dem europäischen Festland.

    Spanien, das vor gut 40 Jahren noch lediglich als Juniorpartner einbezogen wurde, hat inzwischen auf La Palma federführend das größte Einzelteleskop der Erde errichtet: das Gran Telescopio Canarias.

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