Campus P
An den spätklassizistischen Gebäuden der Universität Bonn nagt der Zahn der Zeit. Fast alle naturwissenschaftlichen Institute befinden sich noch in den original historischen Gemäuern. Doch immer mehr Studenten beschweren sich, dass die Qualität der dort geleisteten Arbeit, durch den Verfall beeinträchtigt wird. Manfred Trimborn, Doktorand am agrikulturchemischen Institut: "Alte Gebäude, Lehmdecken, wo teilweise schon der Putz runterfällt, da kann man keine Reinchemie und keine Hochleistungsanalyse mehr machen." Der Besuch von Ratten und Kammerjägern hat zuletzt die Forschungsarbeit völlig unmöglich gemacht und die Studenten zum Umzug in ein neues Gebäude gezwungen. Die Initiative "Campus P" will den Uni-Standort Bonn-Poppelsdorf vor dem weiteren Verfall bewahren. Ralph Schweitzer, Architekt und Initiator von "Campus P": "Im Campus Poppelsdorf ist die größte Verdichtung an Instituten und Bauten. Es ist wichtige, nach vorne zu schauen und den Campus weiter zu entwickeln. Das ist eine große Chance für die Stadt Bonn." Campus P will den Uni-Standort gerade durch die Kombination von denkmalgeschützten Gebäuden und modernster Forschung attraktiv machen. Ralph Schweitzer schlägt eine andere Nutzungsmöglichkeit vor: "Mittelfristig soll das Poppelsdorfer Schloss Zentrum des Austauschs von wissenschaftlichen Erkenntnissen werden." Neben Ralph Schweitzer sind auch Professoren, Abgeordnete und Städtebauer an Campus P ehrenamtlich beteiligt. Künftig sollen auch Studenten in diese Initiative eingebunden werden. Campus P finanziert sich bisher aus Spendengeldern. Das erklärte Ziel ist, in spätestens zehn Jahren aus dem Bonner Uni-Gelände einen Campus zu machen, der es in allen mit den renommierten britischen Vorbildern aufnehmen kann.