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Gesellschaftlicher Zusammenhalt
Caritas warnt vor abgehängten unteren Einkommensgruppen

Die Präsidentin des Wohlfahrtsverbandes Caritas, Welskop-Deffaa, hat vor einer drohenden Spaltung der Gesellschaft gewarnt.

    Eva-Maria Welskop-Deffaa lächelt in die Kamera.
    Eva-Maria Welskop-Deffaa ist die neue Präsidentin der Caritas (dpa/ Philipp von Ditfurth)
    Man merke, dass die unteren Einkommensgruppen von der allgemeinen Entwicklung abgehängt würden, sagte sie der Funke Mediengruppe. Welskop-Deffaa betonte, dass deutlich mehr Menschen die Schuldnerberatungsstellen der Caritas aufsuchten als früher. Dies gelte zunehmend auch für Berufstätige. Vor allem die gestiegenen Energiepreise sorgten für Probleme. Man müsse die Frage der ungleichen Verteilung von Vermögen dringend angehen. Dies gelte in unsicheren Zeiten ganz besonders, betonte die Präsidentin des katholischen Wohlfahrtsverbandes. Sie sprach sich in diesem Zusammenhang für Änderungen an der Erbschaftsteuer aus.
    Forderungen nach einer Arbeitspflicht für Empfänger des Bürgergeldes bezeichnete Welskop-Deffaa als abwegig. Ein Fünftel der Empfänger seien Aufstocker, die trotz Arbeit nicht genug verdienten, um ihre Familien versorgen zu können.
    Diese Nachricht wurde am 05.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.