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Carlo Bergonzi
Ein Stilist par exellence

"Größter Verdi-Tenor des 20. Jahrhunderts" und "Einer der wichtigsten Sänger nach dem Zweiten Weltkrieg": Das sind nur zwei von zahlreichen Äußerungen prominenter Musikkritiker über Carlo Bergonzi.

Von Jürgen Gauert | 31.07.2014
    Bild von den Mitwirkenden beim Konzert der Nationen am 04.04.1964 in Stuttgart mit den Mitwirkenden (l-r) Julian von Karolyi (Pianist), Grace Bumbry (Sopranistin), Carlo Bergonzi (Tenor) und Lisa della Casa (Sopranistin).
    Gipfeltreffen der Stimmen: Carlo Bergonzi zwischen Grace Bumbry und Lisa della Casa 1964 in Stuttgart (picture-alliance / dpa / Aßmann)
    Seine eigentliche Stimmlage entdeckte der Sänger erst im zweiten Anlauf. Am 13. Juli 1924 im italienischen Vidalenzo geboren, studierte er am Konservatorium von Parma zunächst das Bariton-Fach. Sein Bühnendebut gab er 1948 daher auch mit der Partie des Figaro in Gioachino Rossinis komischer Oper ‚Il Barbiere di Siviglia'. Obwohl Carlo Bergonzi in der Folge weitere Bariton-Rollen übernahm, schulte er schließlich auf das Tenorfach um und trat so 1951 in der Titelpartie von Umberto Giordanos Oper "Andrea Chénier" erfolgreich auf. Der Sänger entwickelte sich zu einem der führenden Lirico-spinto-Tenöre seiner Zeit, seine feine Musikalität ergänzte ein untrügliches Stilgefühl, wobei insbesondere seine Verdi-Rollen Maßstäbe setzten.