28 vom IOC gegen russische Sportler verhängte Sperren wurden vom internationalen Sportgerichtshof CAS wieder annulliert. Michael Ask, Chef der dänischen Anti-Doping-Agentur, bezeichnete diese Entwicklung der vergangenen Woche in der Sendung "Sport am Samstag" als "eine große Niederlage für das IOC". Man wollte, so die Einschätzung von Michael Ask, die "große Nation" Russland nicht total demütigen und habe deshalb als Reaktion auf die russische Staatsdoping-Affäre keine kollektive Sperre verhängt, sondern versucht, einzelne Athleten auszuschließen. Das sei "von der Seite des IOC nicht die richtige Taktik" gewesen.
Man hätte sich besser auf die kollektive Verantwortlichkeit eines staatlich kontrollierten Dopingsystems konzentrieren sollen, sagte Ask, und nicht so sehr auf den Versuch, individuelle Schuld zu beweisen. Das IOC habe versucht, ein gutes Verhältnis zu Russland zu erhalten: "Aber das ist schlecht für den sauberen Sport."
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