Mittwoch, 08. Mai 2024

Internationaler Sportgerichtshof
Cas sperrt russische Eiskunstläuferin Kamila Walijewa nachträglich für vier Jahre

Der Internationale Sportgerichtshof Cas hat die russische Eiskunstläuferin Kamila Walijewa nachträglich für vier Jahre wegen Dopings gesperrt. Walijewa war Ende 2021 positiv auf das verbotene Mittel Trimetazidin getestet worden und hatte bei den Olympischen Spielen 2022 in Peking mit der Mannschaft Gold gewonnen.

29.01.2024
    Die russische Eiskunstläuferin Kamila Walijewa wärmt sich bei den Olympischen Winterspielen in Peking vor dem Wettkampf auf.
    Der Dopingverdacht gegen die russische Eiskunstläuferin Kamila Walijewa hatte während der Olympischen Winterspiele in Peking für Aufsehen gesorgt. (picture alliance / dpa / Peter Kneffel)
    Durch die Sperre gilt es als wahrscheinlich, dass Russland die Goldmedaille verliert. Die russische Eislauf-Föderation kündigte an, das Urteil zu prüfen. Der Kreml sprach gar von einer "politischen Entscheidung".
    Der Cas hatte den Fall im Herbst 2022 übernommen, weil die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada und der Eislauf-Weltverband Isu Widerspruch gegen die russische Anti-Doping-Agentur Rusada eingelegt hatten. Walijewa waren in Russland zwar die nationalen Titel aberkannt worden, weitere Sanktionen, etwa eine Sperre, wurden jedoch nicht verhängt.

    Unter Tränen bei Olympia

    Der Fall hatte international für Aufsehen gesorgt, da Walijewa zum Zeitpunkt der positiven Dopingprobe erst 15 Jahre alt war. Eigentlich gelten Sportlerinnen und Sportler in diesem Alter als "geschützte Person", deren Identität nicht genannt werden darf. Der Vorfall war dennoch an die Öffentlichkeit geraten, nachdem der russische Verband die Teilnahme Walijewas am Einzelwettbewerb bei den Olympischen Winterspielen juristisch durchgesetzt hatte. Dort ging Walijewa als Favoritin an den Start und belegte unter Tränen den vierten Platz.