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Cassini bei Rhea

In der Mitte des 17. Jahrhunderts waren die Astronomen Christiaan Huygens und Giovanni Domenico Cassini die Spezialisten für den Planeten Saturn. Huygens war der erste Forscher, der erkannte, dass Saturn von Ringen umgeben ist. Auch entdeckte er den größten Saturnmond Titan. Cassini fand die erste dunkle "Lücke” in den Saturnringen und gilt als Entdecker von vier weiteren Saturnmonden.

Von Damond Benningfield |
    Im Reich des Saturn hat Cassini immer noch eine große Bedeutung - allerdings in einer Weise, wie es sich der Astronom nie hätte vorstellen können. Eine Raumsonde trägt seinen Namen. Sie umkreist den Planeten seit knapp anderthalb Jahren. Ihre Kameras fotografierten die Ringe in allen Einzelheiten und blickten durch den Smog von Titans Atmosphäre. Auch trug Cassini eine Sonde Huckepack zum Titan. Sie schwebte an einem Fallschirm durch die Atmosphäre des Mondes und lieferte uns erste Eindrücke von diesem geheimnisvollen Saturntrabanten. Es war die europäische Sonde Huygens.

    Am Samstag dieser Woche wird Cassini etwa 500 Kilometer über der Oberfläche des Mondes Rhea hinweg fliegen. Rhea ist der zweitgrößte Saturnmond. Er wurde 1672 von Giovanni Domenico Cassini entdeckt.

    Dieser Mond hat nur einen Durchmesser von gut 1500 Kilometern. Er ist ein Eisball mit einem steinigen Kern. Seine Oberfläche trägt die Narben vieler Einschläge. Das bedeutet: Geologisch ist Rhea ein toter Mond. Nichts geschah dort, was die Spuren der Einschlagskrater hätte verwischen können. Die meisten Krater sind alt, nur einige wenige jung. Letztere erkennt man an ihren scharfen Kanten und dem relativ neuen Eis im Umfeld. Das Eis wurde beim Einschlag herausgeschleudert. Sie finden Saturn heute Nacht in Mondnähe.