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Cassini bei Titan

Nach Einbruch der Dunkelheit erkennen Sie im Südosten das Sternbild Löwe, in dem sich gerade der Planet Saturn aufhält. Seit fast fünf Jahren hat Saturn einen künstlichen Mond: die amerikanisch-europäische Raumsonde Cassini. Zu ihren Aufgaben gehört neben der Erforschung des Planeten und seiner Ringe die Erkundung der größeren Monde des Saturn.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Eine besondere Rolle spielt der größte Saturnmond Titan. Dieser Mond ist mit einem Durchmesser von 5150 Kilometern größer als der Planet Merkur und verfügt über eine dichte Atmosphäre, die den direkten Blick auf die Oberfläche versperrt. 51mal ist Cassini schon an diesem Mond vorbeigezogen, heute Nacht steht die 52. Passage bevor.

    Mit einem Abstand von rund 4150 Kilometern ist es gar nicht einmal ein besonders enger Vorbeiflug, und doch erhoffen sich die Wissenschaftler neue Erkenntnisse über den Titan. Erstmals führt die Sondenbahn nämlich so an Titan vorbei, dass Cassini von der Erde aus gesehen im äquatornahen Bereich hinter dem Mond verschwindet.

    Zwar reißt während dieser Zeit der Funkkontakt mit der Sonde vorübergehend ab, doch die Forscher konzentrieren sich auf die Minuten und Sekunden unmittelbar vor und nach dieser Funkstille. Dann nämlich werden die Signale in charakteristischer Weise durch die Atmosphäre des Mondes verändert, was Rückschlüsse auf deren Temperatur und Dichte erlaubt.

    In einem guten Fernglas oder einem kleinen Teleskop erkennen Sie heute Abend den Titan rechts neben dem Saturn. Die Raumsonde Cassini stattet ihm heute einen Besuch ab.

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