Katrin Wenzel vom Studentenwerk von Frankfurt am Main präsentiert stolz das neue Plakat. Darauf abgebildet ist ein offensichtlich behelfsmäßig aufgebautes rotes kleines Zelt. Zwei nackte Füße schauen hervor.
"Das soll symbolisieren, dass die Studierenden quasi schon auf Zelte ausweichen müssen, und soll halt schnell deutlich machen, wir suchen Wohnungen, und darauf ist dann auch eine Telefonnummer angegeben, bei der potenzielle Vermieter von Wohnungen sich dann bei uns melden können."
Ein Frankfurter Student zahlt laut dem Deutschen Studentenwerk im Schnitt 327 Euro für die Miete, inklusive Nebenkosten. Köln liegt fast gleich auf, München ist mit 336 Euro sogar noch etwas teurer. In den letzten Jahren stiegen die Studentenzahlen. Damit wuchs auch die Nachfrage nach passenden Wohnungen. Das Angebot dagegen wuchs zum Beispiel in Frankfurt allerdings nicht, sagt Wenzels Kollegin Christamaria Weber:
"Vieles, was in den letzten Jahren neu gebaut worden ist, ist eben nicht geeignet für Studenten, das ist dann eher für Pendler mit einem hohen Einkommen, die dann in einem schicken Haus wohnen können, wo sie den Putzservice inklusive haben, aber das ist halt für Studenten nicht bezahlbar."
Gut verdienende und allein wohnende Banker sind allerdings nicht der einzige Grund, dass die Frankfurter Studenten sich bei der Wohnungssuche besonders schwer tun. Während Bayern und Baden-Württemberg laut Studentenwerk in den letzten Jahren neue Studentenwohnheime gebaut haben, gebe es zum Beispiel in Hessen im Bundesvergleich immer noch besonders wenige Wohnheime. 7300 neue Studierende werden in Frankfurt zum Wintersemester erwartet, und ganze 350 Wohnheimplätze werden frei. Deshalb könnte Frankfurt München in Sachen Mietpreise für Studenten bald den Rang ablaufen, glaubt Achim Meyer auf der Heyde, Geschäftsführer des Deutschen Studentenwerks:
"München hatte schon immer ein sehr hohes Niveau. Wir haben allerdings dieses Jahr wieder eine Sozialerhebung durchgeführt, wo wir dann vielleicht auch Verschiebungen erkennen können, also 2009, dann könnte es auch sein, dass Frankfurt da an die Spitze geht."
Besonders junge und ausländische Studierende nutzen die Wohnungsberatungsstunde des Frankfurter Studentenwerks. Manche brechen in Tränen aus, so überfordert fühlen sie sich: Vermieter, die Studenten ohne geregeltes Einkommen gleich wieder wegschicken. WGs, die ein regelrechtes Casting veranstalten, um den neuen Mitbewohner auszuwählen. Auch die aus Georgien stammende Frankfurter Studentin Irina Loria fand das am Anfang ungewohnt.
"Ich hab WG-Zimmer gesucht, Studenten-WG. Da habe ich leider kein Glück gehabt, weil es waren immer viele Interessenten, und aus 20 hat nur einer bekommen, und da war ich nicht dabei."
Irgendwann klappte es dann doch. In Georgien, erzählt sie, wohnen viele Studenten bei ihren Eltern.
"Hier ist typisch, dass die Studenten im Wohnheim wohnen und auch eigene Wohnungen haben, weil man fühlt mehr unabhängig und mehr frei, und das ist das Schönste, denke ich."
Das Suchen habe sich gelohnt, findet sie, auch wenn es schwierig war. Leichter wird es für Studenten auch in den nächsten Jahren nicht werden, prophezeit zumindest das Studentenwerk: Die Studentenzahlen werden weiter steigen, schon allein, weil die doppelten Abiturjahrgänge kommen. Erst ab 2015 könne sich der studentische Wohnungsmarkt dann wieder entspannen. Ausgenommen ist der Osten: In den neuen Bundesländern geben die Studenten im Schnitt nur 221 Euro fürs Wohnen aus, und die Mieten steigen langsamer als im Rest Deutschlands. Wer mit einem Wohnungsbudget von gut 200 Euro in Frankfurt studieren will, der kann nur auf einen günstigen Wohnheimplatz hoffen – oder auf Vermieter, die dem Aufruf des Studentenwerks folgen. Und das tun einige, sagt Katrin Wenzel:
"Also, da haben wir jetzt ungefähr drei Meter Schaukasten-Fläche, die jetzt mit Aushängen belegt sind, vier sagt mir die Kollegin gerade, da vorne ist noch was angebaut worden, normalerweise haben wir davon vielleicht ein Fünftel mit voll, und wir freuen uns sehr, dass wir seit Beginn der Aktion jetzt deutlich mehr Angebote von Vermietern bekommen haben."
Sie verstehe den Aufruf durchaus als Appell an das soziale Gewissen der Vermieter, sagt Katrin Wenzel. Denn gehe man streng nach den Marktpreisen, könnten sich viele Studenten ein akzeptables Zimmer in Frankfurt schlicht nicht leisten.
"Das soll symbolisieren, dass die Studierenden quasi schon auf Zelte ausweichen müssen, und soll halt schnell deutlich machen, wir suchen Wohnungen, und darauf ist dann auch eine Telefonnummer angegeben, bei der potenzielle Vermieter von Wohnungen sich dann bei uns melden können."
Ein Frankfurter Student zahlt laut dem Deutschen Studentenwerk im Schnitt 327 Euro für die Miete, inklusive Nebenkosten. Köln liegt fast gleich auf, München ist mit 336 Euro sogar noch etwas teurer. In den letzten Jahren stiegen die Studentenzahlen. Damit wuchs auch die Nachfrage nach passenden Wohnungen. Das Angebot dagegen wuchs zum Beispiel in Frankfurt allerdings nicht, sagt Wenzels Kollegin Christamaria Weber:
"Vieles, was in den letzten Jahren neu gebaut worden ist, ist eben nicht geeignet für Studenten, das ist dann eher für Pendler mit einem hohen Einkommen, die dann in einem schicken Haus wohnen können, wo sie den Putzservice inklusive haben, aber das ist halt für Studenten nicht bezahlbar."
Gut verdienende und allein wohnende Banker sind allerdings nicht der einzige Grund, dass die Frankfurter Studenten sich bei der Wohnungssuche besonders schwer tun. Während Bayern und Baden-Württemberg laut Studentenwerk in den letzten Jahren neue Studentenwohnheime gebaut haben, gebe es zum Beispiel in Hessen im Bundesvergleich immer noch besonders wenige Wohnheime. 7300 neue Studierende werden in Frankfurt zum Wintersemester erwartet, und ganze 350 Wohnheimplätze werden frei. Deshalb könnte Frankfurt München in Sachen Mietpreise für Studenten bald den Rang ablaufen, glaubt Achim Meyer auf der Heyde, Geschäftsführer des Deutschen Studentenwerks:
"München hatte schon immer ein sehr hohes Niveau. Wir haben allerdings dieses Jahr wieder eine Sozialerhebung durchgeführt, wo wir dann vielleicht auch Verschiebungen erkennen können, also 2009, dann könnte es auch sein, dass Frankfurt da an die Spitze geht."
Besonders junge und ausländische Studierende nutzen die Wohnungsberatungsstunde des Frankfurter Studentenwerks. Manche brechen in Tränen aus, so überfordert fühlen sie sich: Vermieter, die Studenten ohne geregeltes Einkommen gleich wieder wegschicken. WGs, die ein regelrechtes Casting veranstalten, um den neuen Mitbewohner auszuwählen. Auch die aus Georgien stammende Frankfurter Studentin Irina Loria fand das am Anfang ungewohnt.
"Ich hab WG-Zimmer gesucht, Studenten-WG. Da habe ich leider kein Glück gehabt, weil es waren immer viele Interessenten, und aus 20 hat nur einer bekommen, und da war ich nicht dabei."
Irgendwann klappte es dann doch. In Georgien, erzählt sie, wohnen viele Studenten bei ihren Eltern.
"Hier ist typisch, dass die Studenten im Wohnheim wohnen und auch eigene Wohnungen haben, weil man fühlt mehr unabhängig und mehr frei, und das ist das Schönste, denke ich."
Das Suchen habe sich gelohnt, findet sie, auch wenn es schwierig war. Leichter wird es für Studenten auch in den nächsten Jahren nicht werden, prophezeit zumindest das Studentenwerk: Die Studentenzahlen werden weiter steigen, schon allein, weil die doppelten Abiturjahrgänge kommen. Erst ab 2015 könne sich der studentische Wohnungsmarkt dann wieder entspannen. Ausgenommen ist der Osten: In den neuen Bundesländern geben die Studenten im Schnitt nur 221 Euro fürs Wohnen aus, und die Mieten steigen langsamer als im Rest Deutschlands. Wer mit einem Wohnungsbudget von gut 200 Euro in Frankfurt studieren will, der kann nur auf einen günstigen Wohnheimplatz hoffen – oder auf Vermieter, die dem Aufruf des Studentenwerks folgen. Und das tun einige, sagt Katrin Wenzel:
"Also, da haben wir jetzt ungefähr drei Meter Schaukasten-Fläche, die jetzt mit Aushängen belegt sind, vier sagt mir die Kollegin gerade, da vorne ist noch was angebaut worden, normalerweise haben wir davon vielleicht ein Fünftel mit voll, und wir freuen uns sehr, dass wir seit Beginn der Aktion jetzt deutlich mehr Angebote von Vermietern bekommen haben."
Sie verstehe den Aufruf durchaus als Appell an das soziale Gewissen der Vermieter, sagt Katrin Wenzel. Denn gehe man streng nach den Marktpreisen, könnten sich viele Studenten ein akzeptables Zimmer in Frankfurt schlicht nicht leisten.