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Rechtsextremes Geheimtreffen
CDU-Generalsekretär Linnemann droht "hartes Durchgreifen" für etwaige Mitglieder aus den eigenen Reihen an

CDU-Generalsekretär Linnemann hat Parteifreunden ein "hartes Durchgreifen" angedroht, falls sie an dem Potsdamer Geheimtreffen mit AfD-Politikern und Rechtsextremisten zur Deportation von Menschen aus Deutschland teilgenommen haben.

    Der Kopf von Carsten Linnemann vor einem hellblauen Hintergrund.
    CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann (picture alliance / dpa / Michael Kappeler)
    Laut Medienberichten seien bei dem Treffen auch Mitglieder der "Werte-Union" anwesend gewesen, sagte Linnemann der "Welt". Für ein solches Gedankengut sei in der CDU kein Platz. Man werde Konsequenzen prüfen und hart durchgreifen.
    SPD-Fraktionschef Mützenich rief dazu auf, sich dem "rechten Sumpf" entgegenzustellen. Die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Barley, betonte, die AfD sei Teil eines europaweiten Netzwerks der extremen Rechten. Sobald diese Parteien an der Macht seien, begännen sie mit dem rasanten Rückbau der Demokratie, warnte die SPD-Politikerin. Zuvor hatte schon Bundeskanzler Scholz zum Zusammenhalt von Demokraten aufgerufen. Allen Menschen gebühre Schutz, unabhängig von Herkunft und Hautfarbe.
    Nach Recherchen des Netzwerks Correctiv hatten sich AfD-Politiker, Neonazis und Unternehmer im November 2023 in einem Hotel nahe Potsdam getroffen, um die Vertreibung von Millionen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte aus Deutschland zu besprechen. Dazu sollen der Unternehmer Hans Christian Limmer sowie der Rechtsextremist Gernot Mörig eingeladen haben. Der Einladung waren den Recherchen zufolge auch zwei nordrhein-westfälische Vertreterinnen des CDU-nahen Vereins Werteunion gefolgt. Beide sollen auch Parteimitglieder sein.
    Diese Nachricht wurde am 12.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.