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CDU-Politiker
Bundestagsvizepräsident Peter Hintze ist tot

Der CDU-Politiker und Bundestagsvizepräsident Peter Hintze ist im Alter von 66 Jahren gestorben. Er erlag einem Krebsleiden. Hintze war seit 2013 Bundestagsvizepräsident und galt als enger Vertrauter von Bundeskanzlerin Angela Merkel.

27.11.2016
    CDU-Politiker Peter Hintze
    CDU-Politiker Peter Hintze ist gestorben. (imago stock&people)
    Hintze war seit 1990 Mitglied des Bundestages. Von 1991 bis 1992 war er Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Frauen und Jugend - damals Angela Merkel. 1992 löste er Volker Rühe als Generalsekretär der CDU ab und bekleidete das Amt bis 1998. Von 2005 bis Oktober 2013 war er Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie. 1994 sorgte er für Kritik, als er mit einer "Rote Socken"-Wahlkampagne Stimmung gegen die SED-Nachfolgepartei PDS und die SPD machte. Hintze gehörte zum kleinen Kreis von Unions-Vertrauten, die Kanzlerin Angela Merkel (CDU) lange und gut kennt. Vor seiner politischen Karriere war Hintze als evangelischer Pfarrer in Königswinter tätig.
    Einsatz für Sterbehilfe und Präimplantationsdiagnostik
    Hintze war ein Verfechter ethischer Überzeugungen. So etwa beim Thema Sterbehilfe: Im Gegensatz zu vielen seiner Parteikollegen vertrat er bei dem Thema eine liberale Postition und forderte eine Legalisierung für die ärztliche Beihilfe zum Suizid. Sterbehilfe sei die Möglichkeit für den todkranken Patienten, um Hilfe zu bitten, wenn das Leiden nicht mehr zu ertragen sei, sagte er im vergangenen Jahr im Deutschlandfunk-Interview. Auch setzte er sich gegen das Verbot der Präimplantationsdiagnostik (PID) ein. Für den Vater eines Sohnes war es "unbarmherzig", wenn Paare mit sehnlichem Kinderwunsch, aber einer Veranlagung für eine schwere Erbkrankheit, nicht durch Gentests die Chance auf die Geburt eines gesunden Kindes bekommen sollten.
    Merkel: Union verliert "herausragende Persönlichkeit"
    Bundeskanzlerin Angela Merkel reagierte mit Betroffenheit auf den Tod Hintzes. Mit ihm verliere die Union "eine ihrer herausragenden Persönlichkeiten", teilte die CDU-Vorsitzende mit. Hintze habe "die Politik der CDU Deutschlands wie auch unseres Landes über Jahrzehnte in unterschiedlichsten Funktionen maßgeblich geprägt". Er sei "ein Mann des offenen Wortes, aber auch des Ausgleichs" gewesen.
    "Unvergessen sind vor allem seine sechs Jahre als Generalsekretär der CDU Deutschlands", erklärte Merkel. "Er gehörte zu den herausragenden intellektuellen Köpfen der Partei, war sensibel für gesellschaftliche Entwicklungen, erkannte frühzeitig die Notwendigkeit zur programmatischen Weiterentwicklung und leistete damit einen wichtigen Beitrag, dass die CDU eine lebendige Volkspartei in der Mitte der Gesellschaft bleiben konnte." Der studierte Theologe habe "aus seinem Glauben die Kraft für seine politische Arbeit" gezogen, so Merkel.
    Weitere politische Weggefährten drückten auf Twitter ihre Trauer über den Tod Hintzes aus:
    (cvo/tzi)