Gesetzliche Feiertage
CDU-Politikerin Connemann regt Abschaffung des evangelischen Reformationstags an

Die CDU-Politikerin und Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung, Connemann, hat die Abschaffung des Reformationstages als gesetzlichen Feiertag ins Gespräch gebracht.

    Connemann steht in einem orangefarbenen Jackett am Rednerpult und sagt etwas.
    Die CDU-Wirtschaftspolitikerin Gitta Connemann - hier im Bundestag. (picture alliance / Geisler-Fotopress / Sebastian Gabsch / Geisler-Fotopre)
    Selbst im evangelisch geprägten Niedersachsen seien die Kirchen an diesem Tag leer, sagte Connemann dem Verlag "Table Media". Man müsse fragen, ob man sich bestimmte Dinge noch erlauben könne, die Leistungsfähigkeit kosteten. Connemann ist auch Bundesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion.
    Der Reformationstag am 31. Oktober ist in neun nördlichen Bundesländern gesetzlicher Feiertag. Protestanten erinnern dann an die Ursprünge der evangelischen Kirche vor rund 500 Jahren.

    Evangelische Kirche kritisiert Connemanns Vorstoß

    Eine Sprecherin der Evangelischen Kirche in Deutschland lehnte die Anregung Connemanns ab. Sie betonte, der Tag sei weit mehr als ein kirchlicher Feiertag. Er erinnere auch an einen historischen Aufbruch, der das Land auch politisch geprägt habe. Deutschland zähle trotz seiner Feiertage zu den leistungsstärksten Volkswirtschaften der Welt.
    Der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Kramer, meinte, als ehemaliger DDR-Bürger habe er lange in einem Land gelebt, in dem der Reformationstag staatlich nicht beachtet wurde. Das Argument "leere Kirchen" bezeichnete Kramer als "absurd". Nach dieser Logik könne man auch über die Abschaffung des Tags der Deutschen Einheit diskutieren, wenn sich kaum noch Menschen an den Feiern beteiligten.

    Bundeskanzler Merz könnte sich ein Aus für den Pfingstmontag vorstellen

    Bundeskanzler Merz hatte am Wochenende im ARD-Fernsehen gesagt, er könne sich zwar die Abschaffung des Pfingstmontags vorstellen. Allerdings werde kein Feiertag abgeschafft, da es in der Gesellschaft keinen Konsens darüber gebe.
    Begründet werden Forderungen nach der Abschaffung von Feiertagen unter anderem mit einem höheren Bruttoinlandsprodukt, mehr Steuereinnahmen, einer Teilkompensation des Fachkräftemangels sowie geringeren Kosten und Ausfällen für Unternehmen.
    Diese Nachricht wurde am 08.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.