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Gesetzliche Krankenversicherung
CDU und CSU uneins über erhöhte Eigenbeteiligung

Bayerns Landesgesundheitsminister Holetschek kritisiert den Vorstoß des CDU-Bundestagsabgeordneten Sorge, gesetzlich Krankenversicherten mehr Eigenbeteiligung abzuverlangen.

    Gesundheitskarten verschiedener Krankenkassen liegen auf einem Tisch.
    Die elektronische Gesundheitskarte (eGK) gilt seit dem 1. Januar 2015 als Versicherungsnachweis der gesetzlichen Krankenversicherung (dpa / Jens Kalaene)
    Zwar sei die finanzielle Lage der Kassen schwierig, sagte der CSU-Politiker. Er könne aber nicht nachvollziehen, wenn jemand in Zeiten hoher Inflation und steigender Energiekosten noch mehr Eigenbeteiligungen sowie Zuzahlungen von den Versicherten fordere. Vielmehr würden schon heute viele Zuzahlungen verlangt. Seit Jahresbeginn gebe es zudem höhere Beiträge. Bundesgesundheitsminister Lauterbach bezeichnete Sorges Vorstoß als "unethisch". Es gebe bei den Bürgern keine "Flatrate-Mentalität", wie Sorge es genannt hatte, teilte der SPD-Politiker mit. Zum Facharzt und ins Krankenhaus werde man überwiesen. Zu häufige Arztbesuche gingen "auf zu viel Ökonomie in der Medizin" zurück. Man sei gerade dabei, dies zu ändern.
    Sorge hatte kritisiert, viele Menschen dächten, sie zahlten Krankenkassen-Beiträge, also stünde ihnen alles in beliebiger Höhe zu. Diese Einstellung müsse man beenden. Konkret plädierte er für Tarife mit Eigenanteilen im Gegenzug für reduzierte Beitragssätze.
    Diese Nachricht wurde am 14.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.