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"Green Brigade"
Celtic Glasgow sperrt Fangruppe laut "Sportschau" wegen Positionierung im Nahost-Krieg aus

Der Fußballclub Celtic Glasgow hat die Dauerkarten einer großen Fangruppe gesperrt. Die "Green Brigade" hatte sich wiederholt deutlich pro-palästinensisch zum Krieg in Nahost positioniert. Nach einem Bericht der ARD-Sportschau wurden dabei aus Sicht des Vereins Grenzen überschritten.

    Spieler von Celtic Glasgow und Kilmarnock stehen auf dem Rasen. Hinter ihnen volle Zuschauerränge. Unter anderem sieht man ein Banner der Ultra-Fangruppe "Green Brigade", auf dem steht "free palestine".
    Celtic sperrt die Ultragruppe "Green Brigade" (IMAGO / Shutterstock / IMAGO / Stuart Wallace / Shutterstock)
    Die Folge: Der Verein sperrte laut Sportschau mehr als 200 Dauerkarten von Mitgliedern der "Green Brigade". Mitglieder der Ultragruppe hatten etwa am Abend des 7. Oktobers, als die Terrororganisation Hamas Israel überfiel und mehr als 1.400 Menschen tötete, in einem Heimspiel Plakate gezeigt. Auf einem stand "Befreit Palästina - Sieg dem Widerstand". Auch die Flagge der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) war zu sehen. Die PFLP wird wie die Hamas in Europa als Terrororganisation eingestuft.

    Schon länger pro-palästinensische Haltung

    Die "Green Brigade" hatte sich zum Nahost-Konflikt schon früher immer wieder deutlich pro-palästinensisch positioniert. Die Geschichte von Celtic Glasgow ist von irischen Einwanderern geprägt. Und gerade in Irland ist die Unterstützung für die Palästinenser groß, auch im Fußball. Viele Menschen in Irland und auch viele Fans von Celtic sehen in der irischen Geschichte mit der britischen Besatzung Parallelen zur Situation der Palästinenser.

    "Palästinensische Flagge zu zeigen, ist vollkommen in Ordnung"

    Die "Green Brigade" kritisierte die Sperre durch den Verein und sprach von einer Kollektivstrafe. Man rufe alle Fans auf, während der Abwesenheit der Ultragruppe die palästinensische Flagge zu schwenken.
    Der Präsident des jüdischen Turn- und Sportverbandes "Makkabi Deutschland", Alon Meyer, sagte der "Sportschau", es sei vollkommen in Ordnung, die Flagge Palästinas bei einem Sportereignis zu zeigen. Zweifelsfrei überschritten sei die Grenze aber, "wenn jemand den Palästinensern den bedingungslosen Sieg wünscht oder eben postet 'From the river to the sea, Palestine will be free'."
    Diese Nachricht wurde am 03.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.